Dienstag, 6. Februar 2007
Filmtagebuch #66
Infernal Affairs (2002 / Hong Kong)
Aus aktuellem Anlaß - werd ja irgendwann mal The Departed sehen - nochmal angeschaut. Ist gut, wirklich spannend gemacht, direkt von Anfang an sehr temporeich. Wenn sich nach den ersten 20 Minuten auch die anfängliche Verwirrung auflöst und die Handlung klare Formen annimmt, macht Infernal Affairs wirklich ein Haufen Vergnügen. Nicht zuletzt wegen so Topdarstellern wi Anthony Wong, Tony Leung, Andy Lau und natürlich auch Eric Tsang.

Infernal Affairs II (2003 / Hong Kong)
Fängt gut an. Bin dann aber eingeschlafen. Film war nicht schuld, Sichtung wird wiederholt. Dann kommt auch irgendwann der berühmt-berüchtigte letzte Teil der Trilogie an die Reihe.

Zatoichi (2003 / Japan)
Das Einzige was mich an Kitanos Meisterwerk wirklich stört, sind die nervigen CG-Effekte. Aber das ging - bzw. wollt man wohl nicht anders. Ansonsten überzeugt die Neuverfilmung der Zatoichi Thematik auf ganzer Linie, ganz besonders optisch und akustisch (großartiger Soundtrack) und natürlich ganz besonders dank Kitanos schauspielerischen Fähigkeiten. Toll!

Cars (2006 / USA)
Äh, ja, nett halt und so, aber irgendwie wie alle anderen CG-Kiddie-Streifen der letzten Jahre und bestimmt nicht sonderlich originell. Standardgeschichte mit der üblichen Moralbotschaft. Technisch ist alles ganz okay, langweilig wirds auch nicht wirklich, manchmal ists auch lustig, aber nix besonderes. Kann man, sollte man aber wahrscheinlich nicht!

Bruce Almighty (2003 / USA)
War ja DIE Komödie irgendwie damals. Carrey ist ja auch ganz nett, er kann immerhin Grimassen schneiden (er kann noch mehr, aber hier macht er nicht mehr). Morgan Freeman ist auch cool, aber daran ist wohl mehr seine Rolle Schuld. Ansonsten nen recht lustiges Unterfangen, aber es bleibt kaum was im Kopf zurück. Standard also!

The Whole Nine Yards (2000 / USA)
Bruce Willis als Killer, Matthew Perry als ängstlicher Zahnarzt, Rosanna Arquette als seine Frau und ein paar andere seltsame Gestalten irgendwo mittendrinn. Schwarze Komödie halt, ähnlich wie Grosse Pointe Blank aber viel schlechter und irgendwie seelenlos. Einmal angucken ist okay, mehrmals schadet dann schon irgendwie.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Montag, 5. Februar 2007
Phantom of the Opera (1943 / USA)


Der Opernsänger Anatole (Nelson Eddy) und der Polizist Raoul (Edgar Barrier) halten beide um die Hand der schönen Sängerin Christine ( Susanna Foster) an. Beide sind wahre Gentleman und Anatole außerdem sehr hilfreich bei Christines angestrebter Opernkarriere. In Wirklichkeit sorgt sich aber gerade der unauffällige Geiger Claudin (Claude Rains) um Christine. Von seinem mickrigen Gehalt bezahlt er Christine Gesangsstunden bei einem ziemlich teuren Lehrer. Claudin selber nagt dabei am Hungertuch und Christine weiss noch nicht mal was von ihrem heimlichen Verehrer. Als Claudin aus dem Orchester gefeuert wird, weil er seine Hand nicht mehr ruhig halten kann, will er unbedingt sein selbstgeschriebenes Konzert publizieren lassen, um weiterhin Geld für Christines Gesangsstunden aufzubringen. Durch ein Mißverständniss bekommt Claudin den Eindruck, dass man ihn um sein Konzert betrügen will und seine Melodien geklaut hat. Claudin dreht durch und bringt den verantwortlichen Verleger um, dessen Frau spritzt ihm vor seiner Flucht noch Säure ins Gesicht und tadá: Das Phantom der Oper ist geboren. Von nun an schleicht Claudin maskiert durch die Oper und versucht alles, um Christines Karriere auf anderem Wege in Schwung zu bringen. Auch der ein oder andere Mord steht da natürlich auf dem Programm.
Ich liebe den Film schon fast. Ein richtiger Klassiker. Ich mag Claude Rains. Ich mochte ihn schon als Der Unsichtbare, auch wenn man ihn da kaum gesehen hat und ich mochte ihn ganz besonders in The Wolf Man. Und jetzt mag ich ihn auch hier. Wenn er das Wiegenlied aus der Provence spielt, dieser Blick, großartig und auch sein Benehmen gegenüber Christine, nein, der Schauspieler ist mir wirklich sympathisch oder zumindest sein Gesicht. Ich mag auch die komödiantischen Anteile des Films, dieses ganze Liebesgezanke zwischen Raoul und Anatole frischt die eigentliche Geschichte angenehm auf. Klar, großartige Spezialeffekte finden sich auch in diesem Film nicht und auch Horrorelemente lassen sich nur selten wirklich festmachen, denn Phantom of the Opera war wohl schon immer mehr ein Liebesfilm (oder Komödie oder Thriller), als ein richtiger Horrorfilm. Aber ich mag den Film. Die Opernszenen sind musikalisch erste Sahne und ganz besonders die Kulissen sind unheimlich beeindruckend für die damalige Zeit. Ganz speziell die unterirdischen Katakomben gegen Ende. Fazit: Phantom of the Opera hat einfach alles. Großartige Darsteller, Musik, eine wunderbare Geschichte und ein tieftrauriges Happy End und spannend ist das Ganze auch noch irgendwie. Auf jeden Fall einer meiner liebsten Klassiker.



... link (0 Kommentare)   ... comment


Sonntag, 3. Dezember 2006
Filmtagebuch #64
The Wild (2006 / USA)
Wieder ein 3D Trickfilm, auf deutsch bekannt unter Tierisch wild, will ich meinen. Es geht um einen kleinen Löwen, der mit seinen Vater im Zoo aufgewachsen ist und durch die Geschichten seines Vaters endlich die Wildniss kennenlernen will. Eines Tages haut der Junge dann ab, Vater und Kollegen natürlich auf zur Rettungsaktion hinterher und dann beginnt das Chaos auch schon. Ganz akzeptabel, aber nichts besonders, gefiehl mir in manchen Szenen besser als Over the Hedge, weil: Besserer Plot und nettere Running Gags. Ansonsten aber ungefähr auf demselben Level. Muss man also eigentlich nicht anschauen.

Open Season (2006 / USA)
Wieder ein Animationsabenteuer, aber diesmal ein Lohnenswertes. Jagdfieber ist nämlich wirklich verdammt lustig und die ganzen schlechten Kritiken, die dem Ding reingedrückt werden, kann ich ja mal garnicht nachvollziehen. Tausendmal lustiger als alle Genrekollegen die dieses Jahr rauskamen. Es geht um einen verhätschelten Bären, der lernen muss, in der Wildniss zu leben. Story ist nett, Humor ist besser. Wenn man lachen will, auf jeden Fall nen Blick wert!

Jackass Number Two (2006 / USA)
Den ersten Film hab ich nie gesehen, die Serie schau ich seit Jahren auch nicht mehr (hab eh keinen TV-Anschluss), aber das Ding wurde mitgebracht und trotz aller Doofheit, ist Jackass nunmal trotzdem lustig. Zumindest in kleinen Dosen. Und deswegen fand ich den Film auch ganz unterhaltsam, denn einige extrem dumme, aber auch recht spektakuläre Stunts sind schon untergebracht. Und dann die Sache mit der Verarsche von Danger Ehren. Das hätt' er sich eigentlich fast schon denken können, die arme Socke.

Severance (2006 / England, Deutschland)
Die Entdeckung des Monats. Verdammt lustige Parodie auf die typischen Horrorfilme der Neuzeit mit einer Büroabteilung auf Geschäftsreise. Drollige Charaktere, verdammt lustig, innovativ und originell und gleichzeitig ziemlich blutig. Sehr empfehlenswert!

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 23. November 2006
Bill Cosby: Himself






Es gab eine Zeit vor der Cosby Show, da versuchte sich Bill Cosby an Stand-Up Comedy Shows. Dazu brauchte er nichts weiter als einen Stuhl und sich selbst natürlich. Und er hatte Erfolg. Bill Cosby: Himself aus dem Jahr '83 zeigt warum. Gekonnt verulkt Cosby das Familienleben, Schwangerschaften, Kinder, Erziehung, Ehefrauen, sich selbst und den Drogenkonsum. Über volle 100 Minuten lang. Und es ist lustig, wirklich. Cosby hat ne einzigartige Mimik drauf, baut wunderbare Pointen und Running Gags in seine Show ein, verunglimpgt uns allen bekannte Alltagssituationen so gekonnt, dass eigentlich kein Augen trocken bleiben dürfte. Vorrausgesetzt man ist dem Englischen mächtig, holt man sich am Besten direkt eine der englischen DVDs. Macht Spaß, Sinn und schaut sicher gut aus im Regal. Und Cosby hats verdient, zumindest mit dieser Nummer hier.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Donnerstag, 16. November 2006
Kurz nachhaken - Filmtagebuch #62
Killing Zoe (1994 / Frankreich, USA)
Roger Avarys toller Genremix aus harter Gangsterballade und schwarzer Komödie. Hatt' ich vor langer Zeit mal gesehen, jetzt endlich mal wieder. Hat sich gelohnt. Jean-Hugues Anglade ist geil, Eric Stoltz auch nicht schlecht und überhaupt ist die ganze Geschichte ziemlich originell und spaßig. Anschauen!

The Way of the Gun (2000 / USA)
Seltsame Mischung aus Drama und Krimi von Christopher McQuarrie mit Benicio Del Toro und James Caan, die die schwangere Frau eines einflussreichen Mannes kidnappen, um an Kohle zu kommen. Sehr ernst, sehr trist, toller Anfang, einige grandiose Szenen im Finale, aber dazwischen ziemliche Leere. Mochte den Film nicht und Del Toro macht irgendwie immer dasselbe, oder kommt mir das nur so vor?

Reservoir Dogs (1992 / USA)
Tarantinos Erstling wenn man den eh nicht mehr wirklich existierenden My Best Friend's Birthday weglässt. Sollte jeder kennen, ich kannts noch nicht. Fands ganz gut, besonders dank der Darsteller, allen voran natürlich Michael Madsen, aber auch Harvey Keitel und Steve Buscemi sind gut. Hätte gern mehr von Edward Bunkers Rolle gesehen, aber diese Szenen fielen wohl der Schere zum Opfer.

Dodgeball: A True Underdog Story (2004 / USA, Deutschland)
Übedrehte Komödie über den "Völkerball" Sport mit Ben Stiller (diesmal aber nicht Hauptcharakter) und Vince Vaughn. Fand ich eigentlich klasse, Humor ist wie immer ziemlich hirnlos, aber unterhalten tut das gerade deswegen allemal. Stiller ist cool, Hasselhoffs und Chuch Norris Kurzauftritte noch viel besser. Macht Spaß!

Borat: Cultural Learnings of America for Make Benefit Glorious Nation of Kazakhstan (2006 / USA)
Geil! Super Film im O-Ton und Sacha Baron Cohen ist tatsächlich ein genialer Mann (im O-Ton!). Kann das Aufsehen und die Negativkritik zwar nachvollziehen, halte die Reaktionen aber für überzogen. Ist doch nicht das erste Mal das ein kleines Land bös' verarscht wird (wie hofft hat man das denn bitte mit Deutschland schon gemacht?) und davon abgesehen befindet sich hier doch eher Amerika in der Schusslinie (verdientermaßen!) und nicht Kasachstan.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 14. November 2006
(Orora gongju) Princess Aurora (2005 / SüdKorea)

Film fängt folgendermaßen an: Die wunderschöne Autoverkäuferin Soon-jung Jong (Jeong-hwa Eom) beobachtet eine ziemlich agressive Stiefmutter dabei, wie sie ihr Kind in der Toilette eines Einkaufshauses zusammenprügelt. In Jong kocht die Wut, sie sperrt den Toilettenbereich ab und bringt die Mutter kaltblütig um. Jong hinterlässt am Tatort einen kleinen Sticker einer Cartoonfigur namens Prinzessin Aurora. Kurze Zeit später findet die Polizei die Leiche und erste Ermittlungen treten in Kraft. Unter den Beamten befindet sich auch der alternde Polizist Sung-ho Oh (Seong-kun Mun), der kurz davor steht, seinen Job an den Nagel zu hängen und Priester zu werden. Als ein zweiter Mord geschieht, wird Oh aufmerksam. Er scheint etwas zu wissen, doch verbirgt es vor seinen Kollegen. Welche Verbindung hat Oh zu den Opfern? Welche Verbindung hat er zu Jong? Und warum tötet Jong überhaupt?
Was recht interessant anfängt, irgendwo nach einem optisch schön-polierten Psychothriller über eine von Rache besessene junge Dame anfängt, verirrt sich ziemlich schnell im konfusen Plot. Nicht, dass das alles am Ende keinen Sinn ergeben würde, das tut es nämlich schon, aber die Geschichte von Princess Aurora halte ich einfach für extremst unglaubwürdig, unlogisch und unrealistisch. Wenn z.B. die gezeigte Polizeiarbeit in Korea wirklich so von statten geht, dann Gute Nacht. Selten so dumme Beamten gesehen. Die Beziehungen einzelner Charaktere untereinander ist auch nicht das Gelbe vom Ei, ganz besonders die der beiden Hauptcharaktere. Kauf ich so den Filmemachern nicht ab. Auch die Durchführung der Morde ist schlimm. Zu weit hergeholt sind die einzelnen Ideen, zu gefährlich und unsicher die Durchführung derselben. Komisch, dass das Mädel nie erwischt wird. Abgesehen davon, dass der Film im Mittelteil außerdem ziemlich öde wird, ist das Ganze dann wenigstens nicht ganz umsonst gewesen. Einige Szenen, so z.B. der erste Dialog mit dem Taxifahrer oder auch das Ende, sind ja nicht wirklich schlecht. So überrascht der Film durch eine gewisse Konsequenz in den letzten 20 Minuten, durch eine nicht wirklich zu erwartende Fortsetzung des Geschehens, einen nette Plottwist könnte man sagen. Zwar ist der ebenfalls unglaubwürdig, aber das macht zu dem Zeitpunkt dann schon lange nichts mehr aus, sonst hätte man schon früher abschalten müssen. Die Auflösung der ganzen Geschichte ist dann auch wirklich unerwartet bitter, der gen Ende gezeigte Rückblick und die Erklärung für die Morde dürfte selbst hartgesottenen Zuschauern ein wenig auf den Magen schlagen. Naja, empfehlenswert ist Princess Aurora deswegen noch lange nicht. Eher Finger weg von, gibt da doch Interessanteres aus dem Genre, auch wenn Jeong-hwa Eom wirklich eine Schönheit ist.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 21. Oktober 2006
Filmtagebuch #60
Click (2006 / USA)
Sehr unterhaltsame Komödie mit Adam Sandler, Christopher Walken, Kate Beckinsale und David Hasselhoff über einen Mann, der per "Universalfernbedienung" die Chanche bekommt, sein Leben anzuhalten, vorzuspulen oder anderweitig zu erleichtern. Walken ist toll, Hasselhoff spielt nen arroganten Firmenchef und macht absolut Laune. Sandler natürlich wie immer. Film lebt größtenteils von der kuriosen Idee und der tollen Cast. Einige Lacher sind garantiert. Empfehlung meinerseits für nen lockeren Abend.

The Man (2005 / USA)
Von Les Mayfield (Der Diamanten-Cop) inszenierte Buddy-Komödie mit Samuel L. Jackson und Eugene Levy. Entgegen meiner Erwartung kein unterhaltsamer und lustiger Dialogkrieg mit ein paar Actionszenen, sondern größtenteils lahme Routinegeschichte ohne Witz & Finesse. Besonders die erste Hälfte ist schrecklich, nur die zweite Hälfte kann dank einiger gelungener Running Gags etwas über das Fiasko hinwegtrösten. Jackson blaß und ohne Farbe, macht sowieso dasselbe wie immer und geht mir deswegen auch langsam auf die Nerven. Levy find ich eh uninteressant und ist meistens auch total affig hier. Lieber auslassen! Film wurde in Deutschland unter dem Titel Cool & Fool veröffentlicht.

The Emperor's New Groove (2000 / USA)
Kennt man ja. Zum dritten Mal geschaut, jetzt reichts aber auch langsam. Immer noch einer der besten Disney Trickfilme der letzten Jahre, wenn nicht vielleicht sogar der Beste. Gags nutzen sicher aber so langsam ab, vielleicht nochmal auf englisch irgendwann, dann hab ich hiermit aber abgeschlossen. Trotzdem natürlich nen recht empfehlenswertes & lustiges Ding.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Samstag, 14. Oktober 2006
Filmtagebuch #59
Crank (2006 / England, USA)
Schwarzhumorige Actionkomödie mit 'nem tollen Jason Statham. Rasant geschnitten, wie auf MTV, aber nicht so schlimm wie z.B. bei Domino, wo's einfach nur noch eklig war. Macht viel Spaß, toll z.B. die Fahrt durchs Einkaufszentrum, ebenfalls genial das Ende, sehr lustig die strunzdoofe Freundin gespielt von Amy Smart. Empfehlenswert.

Snakes On A Plane (2006 / USA)
Im Vorfeld schon total überbewerteter Samuel L. Jackson Streifen. Giftschlangen werden auf nem Flugzeug ausgesetzt, um einen Kronzeugen, der gegen böse Mafiosis aussagen will, zu töten. Oder so ähnlich. Film ist trotzdem nicht schlecht, sondern unterhält in typischer B-Movie Manier. Gibt einige Lacher, ein paar nette Effekte, die Anaconda ist toll, aber mehr nicht. Vom Anschauen abzuraten wäre aber zuviel des Schlechten.

Hostel (2005 / USA)
Zum, äh, vierten Mal gesehen glaub ich, diesmal aber auf deutsch. Auf englisch sind die drei Touristen nicht ganz so dumm, macht aber nichts. Find den Horror(spaß) immer noch ganz groß, nicht mehr so toll wie beim ersten Mal - ist ja klar - aber die ganzen, besonders in letzter Zeit aufkommenden, Negativkritiken kann und will ich vielleicht auch nicht nachvollziehen. Mag Eli Roth (bis jetzt) irgendwie. Und Jay Hernandez auch - zumindest hier.

House of 9 (2005 / England, Rumänien, Deutschland, Frankreich)
Eines Abends werden an völlig unterschiedlichen Orten, scheinbar völlig unterschiedliche Menschen entführt. Darunter Pater Duffy (Dennis Hopper), ein narzistischer Rapper (Ashley Walters), eine Drogensüchtige auf Bewährung (Morven Christie), die verwöhnte Claire (Susie Amy), der Bulle Jay (Raffaello Degruttola), ein zerstrittenes Ehepaar und auch ein schwuler Modedesigner (Peter Capaldi). Die insgesamt 9 Entführten finden sich in einem verriegelten Haus wieder, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Plötzlich ertönt über Lautsprecher eine Stimme: Dies alles sei ein Spiel, nur einer würde hier lebend herauskommen, es gibt keine Alternative usw. Jeder reagiert auf diese Meldung ein wenig anders und auch wenn der gläubige Pater und der dominante Cop die Situation erstmal unter Kontrolle haben, eskaliert die Paranoia schon bald. Beginnt es erstmal, nimmt es kein Ende.
Anfangs stark an Saw & Co. erinnernder Psycho-Thriller, nimmt House of 9 aber schon bald ganz andere Formen an. Hier gibt es nämlich keine Fallen und keinen Zeitdruck, es gibt nur die Menschen selbst, ihre Mißverständnisse und Vorurteile. Schlimm ist dabei, besonders am Anfang, das die Charaktere allesamt ekelhafteste Stereotypen vertreten. Die einzig halbwegs interessanten, bzw. originellen Persönlichkeiten stellen Dennis Hopper in Form des Paters da und das seltsame Ehepaar. Ganz besonders schlimm dagegen sind der verwöhnte "Paris Hilton" Verschnitt und der Rapper, die Beide an Klischeelastigkeit nicht zu überbieten sind. Aber das ist nach der ersten Hälfte alles garnicht mehr wichtig. Die Handlung überrascht nämlich am laufenden Band, die zu erwartenden Eskalationen sind seltsam geschickt über den Plot verteilt, nie stirbt der als Nächstes, von dem man es erwarten würde. Das Letztgenannte, das fiese Ende & die seltsamen aber nachvollziehbaren Verhaltensweisen, die einige der Charaktere nach längerer Isolation entwickeln, sind die hauptsächlichen Pluspunkte von House of 9. Dem B-Movie Feeling und den Stereotypen zum Trotz, kriegt man somit einen recht brauchbaren und spannenden Psychotrip serviert, der sich bis zum Ende hin NICHT als Fehltritt beweisen kann! Durchaus einen Blick wert, nicht zuletzt auch wegen Dennis Hopper.

The Ice Harvest (2005 / USA)
Mafia-Anwalt Charlie (John Cusack) ist vielleicht ein bisschen feige, aber dafür ein richtig intelligenter Kerl. Stripclubbesitzer Vic (Billy Bob Thornton) hat nicht ganz so viel Grips, dafür wartet er mit mutigen Tatendrang und einer gehörigen Portion Gewaltbereitschaft auf. Beide zusammen betrügen sie einen von Charlies Geschäftspartnern. Mit über 2 Millionen Dollar in den Taschen müssen Charlie und Vic nur noch unauffällig den Heilig Abend durchstehen, um sich dann gemächlich aus der Stadt zu verziehen ohne Verdacht zu erwecken. Für Charlie werden die letzten Stunden in Wichita-Kansas aber zu einer Tutor, voller unglücklicher Zufälle und seltsamen Begegnungen. Dazu kommt die steigende Paranoia vor Kollege Vic. Will er Charlie ausschalten und alleine abhauen?
Fand den Film sehr unterhaltsam und auch sehr lustig. Typischer Noir-Krimi Mix mit einem Überfluss an schwarzen Humor und absurden Zufällen! John Cusack sieht man sich sowieso meistens ganz gern an, Thornton macht auch unheimlich Spaß - ganz toll z.B. wenn er auf die Kiste einprügelt. Spannend ist The Ice Harvest auch stetig und mit zunehmender Laufzeit bahnt sich ne sehr schön-bedrohliche Atmosphäre auf, so von wegen "Oh mein Gott! Das muss doch alles gleich schief gehen!". Sehr fein! Das Ende ist dann auch noch perfekt. Fazit: Unauffäliges Kleinod.

Paparazzi (2004 / USA)
Bo Laramie (Cole Hauser) ist DER Hollywood Actionstar momentan. Die Kinokarten zu seinem Filmdebut "Adrenaline Force" gehen weg wie heiße Semmel. Trotz seines Erfolges bleibt Laramie mit beiden Füßen auf dem Boden und gleichzeitig ein richtig liebenswerter und normaler Familienvater. Bis eines Tages ein fanatischer Paparazzi sich vornimmt, Laramies Leben zu zerstören. Der und seine 3 Kollegen machen Bo mit falschen Schlagzeilen, Fotomontagen und anderen fiesen Tricks & Kniffen das Leben schwer. Zunächst. Dann aber übertreiben sie es. Durch ihren Paparazzi-Wahn verursachen die 4 Verrückten einen Autounfall, Bos Frau Abby (Robin Tunney) wird schwer verletzt und Sohnemann Zach (Blake Michael Bryan) landet im Koma. Polizist Burton (Dennis Farina) verspricht zwar in dem Fall zu ermitteln und die Jungs dranzukriegen, aber macht keine Fortschritte, bis Bo Laramie das Ruder selbst in die Hand nimmt und auf einen persönlichen Rachefeldzug geht.
Nicht immer ganz ernst gemeinter Selbstjustiz-Thriller der ausnahmsweise mal fast komplett auf Gewaltdarstellung verzichtet und trotzdem spannend und unterhaltsam ist. Lob ich mir. Sehr gut gefallen haben mir die witzigen Anspielungen auf Hollywood Berühmtheiten, z.B. die Sache mit den "Baldwin Brüdern" oder auch das wirklich sehr lustige Cameo von Mel Gibson. Ebenfalls sehr geil ist Dennis Farina, der hier so richtig einen auf Inspektor Columbo machen darf. Am Schönsten an Paparazzi ist aber, das man einen richtigen Hass auf diese Fotografen bekommt und sich über jeden von Laramies Schachzügen freut, - mitfiebert sozusagen. Und wenn das einen spannenden Film ausmacht, dann ist Paparazzi solide Kost was das angeht, also durchaus zu empfehlen.

... link (0 Kommentare)   ... comment


Dienstag, 3. Oktober 2006
Tsui Harks Neuester: Chat Gim (Seven Swords)



China zum 17. Jahrhundert. Die Ming Dynastie ist gestürzt, das Ching Regime übernimmt die Macht und verbietet landesweit die Ausübung von Kampfkünsten. Der blutrünstige General Fire-Wind (Sun Honglei) lässt jeden köpfen, der sich dem neuen Gesetz widersetzt. Hinter dem Kämpfer Fu (Lau Ka-Leung) ist er auch her, denn er hat nicht nur das Gesetz gebrochen, sondern auch noch die Totentafeln der geköpften Verbrecher mitgehen lassen. Mit Hilfe von drei jungen Dörflern gelingt Fu die Flucht vor der grausamen Armee des Generals. Zusammen mit den neugewonnen Freunden Han (Lu Yi) und Yuanyin (Charlie Yeung) besteigt Fu den Mount Heaven, um dort die in der Einsamkeit lebenden legendären Schwertkämpfer, darunter u.A. Chu (Donnie Yen), um Hilfe im Kampf gegen das Terrorregime zu bitten. Die Bitte wird gestattet und die sieben "legendären Schwerter" machen sich auf den Weg in den Kampf.

Tsui Hark zurück zu alten Prinzipien? Ein bisschen vielleicht, denn die Umsetzung von Liang Yu-Shengs ersten Seven Swords Roman Seven Swords Leave Mt. Heaven ist mehr Martial-Arts Epos denn je. 2 1/2 Stunden ist das Ding lang und in der Directors Cut Fassung wohl noch gut ne Stunde länger. Das merkt man auch, bleibt in der gesehenen Schnittfassung doch so mancher Zusammenhang unklar, so mancher Charakter unbeleuchtet und so manche Beziehung unerklärt. Nicht, dass ich den Film gern länger hätte, aber ein solch merklich abgehackter Handlungsablauf macht einfach nur bedingt Sinn und noch viel weniger Spaß. Soll jetzt nicht heißen, dass der Film unverständlich ist. Auch wenn es manchmal schwer fällt, schafft man es durchaus dem roten Faden zu folgen. Zumindest wenn man will, denn die Charaktere sind hier und da doch zu flach und uninteressant als das man groß Lust darauf hätte und die Geschichte an sich vermag auch nur an seltenen Stellen zu berühren, wenn überhaupt. Dank stetig eingestreuter Kampfszenen bleibt man allerdings bei der Stange. Besonders die erste und letzte machen da ordentlich was her. Leider nervt auch in Seven Swords wieder das typische Wirework, nicht allzu oft, aber doch oft genug. Dazu kommt die Tsui Hark typische Kamerafuchtelei, das konnt ich noch nie ab, geschweige denn verstehen. Zu selten erkennt man wirklich, was in den Kämpfen gerade passiert. Es gibt ein paar Ausnahmeszenen, z.B. der Showdown zwischen den Wänden, aber sonst...

Seven Swords ist aber durchaus nicht schlecht. Optisch ist der Film ein kleines Meisterwerk, zumindest was Standbilder, Kulissen, Farbkompositionen, Massenaufgebot an Statisten usw. angeht. Dazu kommt, das Sun Honglei den bösen General ziemlich geil spielt. Alle seine Szenen sind wahre Spaßoasen in dem Film. Seine fiesen Mitstreiter sind auch nicht ohne, allen voran das blasse und blutgeile Mädchen. Dafür sind die "guten" Charaktere allesamt recht blass. Naja, vielleicht bringt der Directors Cut da ja mehr Farbe ins Spiel. Bis dahin: Halbwegs spannender Film mit einigen netten Kampfsequenzen und hübschen Landschaften, dafür mit größtenteils langweiligen Charakteren und langatmigen Handlungsablauf ausgestattet. Kann, muss aber nicht sein!



... link (0 Kommentare)   ... comment


Freitag, 29. September 2006
Space Rangers

Space Rangers ist eine '93 erschiene Mini Sci-Fi Serie die es insgesamt auf nur 6 Episoden brachte. Die Handlung: Im Jahr 2104 hat die Menschheit die Galaxis bis in die entferntesten Winkel erforscht. Doch irgendwann stösst der Mensch nunmal an seine Grenzen und an einer dieser Grenzen befindet sich der Planet Avalon, auf dem der Außenposten Fort Hope für Recht & Ordnung im umliegenden Grenzgebiet sorgt. Das ist auch nötig, denn hier treibt sich natürlich allerhand scheinheiliges Gesindel rum. Außerdem macht eine neue, größtenteils noch unbekannte Bedrohung die Gegend unsicher: Die Banshies. Seltsame Kreaturen, die mitten im All plötzlich da auftauchen, wo man deren agressives Verhalten am wenigsten gebrauchen kann.
Leider ist das dann auch alles, was man über die Rasse erfährt. Zu schnell wurde die Serie abgesetzt, eine Art Story Arc konnte sich noch nicht mal entwickeln, dessen Anbahnung lässt sich aber vermuten. Und es wär groß geworden, ganz groß sag ich. Denn auch wenn die Serie für heutige Verhältnisse natürlich etwas altmodisch wirkt und Darsteller sowie Effekte sich größtenteils auf B-Movie Niveau befanden, macht Space Rangers was her, hat Klasse und ziemlich coole Ansätze. Größter Pluspunkt der Serie: Das ganze Szenario ist schön versifft, ähnlich wie in Babylon 5 z.B. die Sektoren braun und grau. Das Schiff der Rangers, um die es hauptsächlich geht - natürlich ein ziemlich bunter Haufen - , ist auch ne Bruchkiste und fällt beinah auseinander. Ein weiterer großer Pluspunkt sind die Darsteller: Linda Hunt als Commander Chennault, Jeff Kaake als Captain John Boon, Jack McGee als Doc, Marjorie Monagham als JoJo ("Nummer 1" der Mars Untergrundbewegung in Babylon 5), Cary-Hiroyuki Tagawa als Zylyn, Danny Quinn als Danny Kincaid, Clint Howard als Mimmer und letztendlich Gottfried John als Erik Weiss. Besonders Gottfried John gibt der Serie viel, aber natürlich auch Linda Hunt. Jeff Kaake, der mer oder weniger die Hauptperson spielt, macht auch keine schlechte Figur und Tagawa, den man auch schon aus allerlei anderen Werken kennt, erkennt man zwar hinter seiner Maske kaum, aber ist auch sehenswert. Sehr sympathisch auch Jack McGee als Halb-Mechanischer Musikfan und gutmütiger, aber versiffter Sidekick.
Ich fands jedenfalls schade, dass das Ganze nicht länger laufen durfte. Wie gesagt, hatte Potenzial. Wer mal wieder neues Sci-Fi Futter braucht und nichts anderes findet, sollte mal reinschauen. Aber nicht traurig sein, wenns plötzlich mittendrinn aufhört!

... link (0 Kommentare)   ... comment