Dienstag, 14. November 2006
(Orora gongju) Princess Aurora (2005 / SüdKorea)

Film fängt folgendermaßen an: Die wunderschöne Autoverkäuferin Soon-jung Jong (Jeong-hwa Eom) beobachtet eine ziemlich agressive Stiefmutter dabei, wie sie ihr Kind in der Toilette eines Einkaufshauses zusammenprügelt. In Jong kocht die Wut, sie sperrt den Toilettenbereich ab und bringt die Mutter kaltblütig um. Jong hinterlässt am Tatort einen kleinen Sticker einer Cartoonfigur namens Prinzessin Aurora. Kurze Zeit später findet die Polizei die Leiche und erste Ermittlungen treten in Kraft. Unter den Beamten befindet sich auch der alternde Polizist Sung-ho Oh (Seong-kun Mun), der kurz davor steht, seinen Job an den Nagel zu hängen und Priester zu werden. Als ein zweiter Mord geschieht, wird Oh aufmerksam. Er scheint etwas zu wissen, doch verbirgt es vor seinen Kollegen. Welche Verbindung hat Oh zu den Opfern? Welche Verbindung hat er zu Jong? Und warum tötet Jong überhaupt?
Was recht interessant anfängt, irgendwo nach einem optisch schön-polierten Psychothriller über eine von Rache besessene junge Dame anfängt, verirrt sich ziemlich schnell im konfusen Plot. Nicht, dass das alles am Ende keinen Sinn ergeben würde, das tut es nämlich schon, aber die Geschichte von Princess Aurora halte ich einfach für extremst unglaubwürdig, unlogisch und unrealistisch. Wenn z.B. die gezeigte Polizeiarbeit in Korea wirklich so von statten geht, dann Gute Nacht. Selten so dumme Beamten gesehen. Die Beziehungen einzelner Charaktere untereinander ist auch nicht das Gelbe vom Ei, ganz besonders die der beiden Hauptcharaktere. Kauf ich so den Filmemachern nicht ab. Auch die Durchführung der Morde ist schlimm. Zu weit hergeholt sind die einzelnen Ideen, zu gefährlich und unsicher die Durchführung derselben. Komisch, dass das Mädel nie erwischt wird. Abgesehen davon, dass der Film im Mittelteil außerdem ziemlich öde wird, ist das Ganze dann wenigstens nicht ganz umsonst gewesen. Einige Szenen, so z.B. der erste Dialog mit dem Taxifahrer oder auch das Ende, sind ja nicht wirklich schlecht. So überrascht der Film durch eine gewisse Konsequenz in den letzten 20 Minuten, durch eine nicht wirklich zu erwartende Fortsetzung des Geschehens, einen nette Plottwist könnte man sagen. Zwar ist der ebenfalls unglaubwürdig, aber das macht zu dem Zeitpunkt dann schon lange nichts mehr aus, sonst hätte man schon früher abschalten müssen. Die Auflösung der ganzen Geschichte ist dann auch wirklich unerwartet bitter, der gen Ende gezeigte Rückblick und die Erklärung für die Morde dürfte selbst hartgesottenen Zuschauern ein wenig auf den Magen schlagen. Naja, empfehlenswert ist Princess Aurora deswegen noch lange nicht. Eher Finger weg von, gibt da doch Interessanteres aus dem Genre, auch wenn Jeong-hwa Eom wirklich eine Schönheit ist.

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