Montag, 27. März 2006
Getbackers
yuki, 18:31h
Mido Ban und Amano Ginji führen ein eher schlecht als recht laufendes Unternehmen: Die Getbackers. Sie beschaffen verlorengegangene oder gestohlene Gegenstände jeder Art wieder und zwar mit einer 100%igen Erfolgsquote. Um diese Quote zu halten, nutzen sie nicht gerade selten ihre besonderen Fähigkeiten: Während Mido die Technik des Evil Eye beherrscht, mit der er Gegner in einen 1-minütigen Traum fallen lassen kann, ist Ginji - der auch Emperor Of Lightning genannt wird - fähig Elektrizität zu erzeugen. Trotzdem gibts für die Beiden nur sehr selten Aufträge und Bargeld noch seltener. Ihre Vermittlerin Hevn (toller Name, echt!) bringt zwar manchmal ein paar große Jobs an, doch meistens geht die Bezahlung für den immensen Kollateralschaden oder sonstige Verschuldungen direkt wieder flöten. Doch schon bald wartet auf die beiden Getbackers ein Auftrag, der sehr persönlich wird und gleichzeitig sehr gefährlich. Alte Bekannte finden sich ein und plötzlich erinnern sich Ginji und Mido: An die Zeit vor den Getbackers. An die seltsame Festung aus unfertigen Rohbauten mitten in der Stadt. An den Ort von Ginjis Kindheit, an einen Ort der von allen gemieden wird: Mugenjou!
Getbackers hat großes Potenzial, doch in den ganzen 49 Episoden der TV-Serie wird es leider nie komplett genutzt. Die Charaktere sind - ohne Frage - allesamt recht cool. Da wäre z.B. Akabane aka Dr. Jackal, der immer komplett mit schwarzen Mantel und Hut daherkommt. Reden tut er auch kaum, dafürt tötet er sehr gerne. Oder Leute wie Himiko aka Lady Poison, die mit Hilfe von (ich glaube es waren 7) verschiedenen Parfüms sich zur Wehr setzt oder auch Kazuki, ein Mann der aussieht wie eine Frau und zudem mit den Saiten einer Koto in den Kampf zieht. Alles nette Ideen, doch so richtig was dahinter steckt irgendwie nicht. Zwar wird für jeden der Hauptcharaktere irgendne nette Hintergrundgeschichte geboten, aber irgendwo kommt Getbackers trotzdem ab und zu verdammt platt rüber. Manchmal liegts an den Dialogen, manchmal daran, dass die Serie nie wirklich auf den Punkt kommt. Es gibt keinen wirklichen roten Faden in der Geschichte. Liegt auch daran, dass Getbackers am Ende irgendwie den Eindruck macht, mittendrinn aufzuhören. Die Kämpfe sind auch nicht sonderlich spektakulär, nur von der Idee her meistens nett, aber an der Umsetzung haperts dann. Liegt vielleicht auch an den eher durchschnittlichen Animationen. Dafür fand ich den Soundtrack recht klasse. Ach ja und Nebencharaktere wie Natsumi (oder noch besser: Clayman) und so grandiose Kurzgeschichte wie die Sache mit dem Krankenhaus (Kazuki als Krankenschwester, die dummen Mißgeschicke die sich Himiko und Ginji erlauben usw.) oder die Episode Natsumi Works Hard sind dann auch noch große Klasse.
Getbackers ist nicht wirklich schlecht. Eigentlich ist es sogar eine ziemlich gute Serie. Nur enttäuscht sie am Ende halt ein wenig. Einmal, weil gut ein Dutzend Fragen gegen Ende nur halb oder garnicht beantwortet werden und dann noch, weil noch nicht mal die Szenen kommen, auf die man seit Anfang der Serie heiß gemacht wird. Da wären z.B. ein vernünftiges Duell (mit einem vernünftigen Ausgang vorallem) zwischen Akabane und den beiden Getbackers, was bis zum Ende eigentlich ausbleibt. Und noch anderes, aber gespoilt wird hier jetzt nicht. Wie auch immer, Getbackers hat durchaus einige magische Momente und einige ganz tolle Szenen. Der Rest ist gutes Mittelmaß. Reinschauen schadet nicht!
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