Montag, 20. März 2006
Filmtagebuch #42
Wenig Zeit, viel zu tun:

Saw II (2005)
Will ich nicht mögen. Pervers & sadistisch lässt Darren Lynn Bousman seine meist miesen Darsteller hier einen nach dem anderen verrecken. Das gewisse Etwas was Saw I noch interessant gemacht hat, das Forschen nach den Gründen für Jigsaws 'Spiele', fällt in Teil 2 ja weg. Deswegen wird diesmal auch gleich 'losgespielt'. Das überraschende, aber auch aufgesetzt wirkende Ende rettet da auch nichts mehr. Nur die Idee mit dem Jungen im Tresor und die Sache mit der Zeitverschiebung hat mir gut gefallen. Ach ja, und die sehr ungemütliche Szene mit der 'Spritzengrube' bleibt hängen. Tobin Bell gefällt mir dann auch noch ganz gut. Ansonsten ist Saw II allerhöchstens guter Durchschnitt.

Unforgiven (1992)
Eastwoods Spätwestern, auch bekannt als Erbarmungslos. Die Handlung dreht sich um zwei nicht mehr ganz so junge Gesetzlose, die zusammen mit einem kurzsichtigen Greenhorn im Auftrag einiger Huren für Bares zwei Cowboys jagen, die eine der Huren verstümmelt haben. In die Quere kommen den Auftragskillern nicht nur ihr Alter, sondern auch ein gewaltbereiter Sheriff. Gnadenlose Abrechnung mit Western-Mythen und Revolverhelden. Hat mir beim 1. Mal etwas besser gefallen, doch das brachiale Ende begeistert auch jetzt noch. Empfehlenswert.

Werner - Gekotzt wird später! (2003)
Sehr nettes Sequel, gefiehl mir sogar fast am Besten von allen Werner Filmen. Immerhin fängt der Streifen mit 'nem 'Fussballmatch' an, genau wie der Klassiker von 1990. Weiter gehts mit nem Road Trip, allerhand Gesaufe, den dummen Bullen und vielen kleinen Gags für unterwegs. Macht (wieder) Spaß.

Fargo (1996)
Einer der Filme von den Coen Brüdern. Sehr nette Geschichte mit einem spassigen William H. Macy als amateurhaften Betrüger, der seine Ehefrau entführen lässt, um zusammen mit den Kidnappern einen Haufen Geld von deren Vater zu kassieren. Die angeheuerten Kidnapper entpuppen sich natürlich als wahre Psychopathen und alles geht schief. Nebenbei darf man noch mehreren Hinterwäldlerpolizisten bei der Arbeit zusehen. Fargo ist langsam und leise, knallt gegen Ende aber richtig rein. Das so hoch angepriesene Meisterwerk ist es aber irgendwie nicht. War aber die 1. Sichtung, eine 2. kommt bestimmt.

Mean Machine (2001)
Vinnie Jones wird in diesem britischen Misch-Masch aus Sportkomödie und Gefängnissdrama für ein total dummes Vergehen eingelocht. Der ehemalige Fussballstar hats dort nicht einfach und lässt sich gezwungenermaßen auf ein Spiel 'Gefangene vs. Wärter' ein. Hier und da gibts ein paar nette Gags, Jason Statham hat ausserdem ne ganz lustige Nebenrolle. Zwischendurch wird dann für ein paar halbe Minuten auch immer wieder auf die Tränendrüse gedrückt. Passt alles nicht so recht zusammen, aber was solls. Ein bisschen Spaß machts, aber von gut oder gar toll ists meilenweit entfernt. Ausserdem kann ich Vinnie Jones nicht mehr sehen.

The Mechanik (2005)
Im Prinzip der Film, auf den Dolph Lundgren Fans gewartet haben. Nicht perfekt, aber auf seine Art grosse Klasse. Freu mich schon auf die 2. Sichtung und auf die nächste Regiearbeit von Lundgren.

Star Trek: Nemesis (2002)
Finale der Next Generation Ära im Kinoformat. Picard trifft auf seinen fiesen Klon. Ganz nett, aber mehr nicht. Berührt kaum, die Action ist eher lahm und nur hier und da gibts ein paar nette Szenen. Die deleted Scenes sind interessant, mit denen hätt ich den Film nen Tick besser gefunden. So bleibt das Ganze irgendwie ein wenig seelenlos. Aber besser als Insurrection ist es allemal.

Doom (2005)
Was soll man davon halten? Einerseits gefällt The Rock als assozialer Sarge, die Big Fucking Gun ist sowieso geil und die Ähnlichkeiten mit dem Spiel (Teil 3 zumindest) sind unverkennbar. Auch die vielen Anspielungen auf die Spielereihe (Pinky, Dr. Carmack usw.) sind cool. Allerdings gibts massig Leerlauf, es passiert lange nichts und die nette, aber irgendwie auch billige Egosequenz am Ende entschädigt für nichts was davor kam. Und für den Martial-Arts Showdown am Ende auch nicht. Schlecht ist es irgendwie aber auch nicht, nur seltsam zusammengeschustert. Und warum hat man diese Explosion der Marskonstruktion (war damals noch im Trailer bzw. Teaser drinn und sah geil aus) rausgenommen?

Feed (2005)
Fragwürdiger Film über einen seltsamen Kerl, der seine Geliebten zu Tode füttert und das ganze im Internet veröffentlicht. Gleichzeitig gehts um nen Polizist, der dem Ganzen ein Ende machen will. Optisch ist das Ganze extrem ekelhaft, aber alleine deswegen schon sehenswert. Toll auch die halbwegs authentischen Hackersequenzen, hab ich vorher noch nirgends so gesehen. Aber empfehlen kann man das Ganze auf keinen Fall.

Freeze Frame (2004)
Lee Evans spielt hier einen heftigst Paranoiden, der sich selbst 24 Stunden am Tag filmt und das schon seit mehreren Jahren, aus Angst man könnte ihm ein Verbrechen anhängen, dass er nicht begangen hat. Interessante Idee, halbwegs akzeptabel umgesetzt. Einwandfrei unterhält das Ganze aber nicht und gegen Ende wirds mir zu konfus, aber wieso nicht. Regie führte der noch fast unberührte John Simpson.

Siu lam juk kau (2001)
Gemeint ist Stephen Chows Shaolin Soccer. Hab mir jetzt mal die deutsche Fassung gegönnt. Da kommt das Ganze irgendwie nen Tick dümmer rüber, aber Spaß machts trotzdem noch. Alleine für die Szene, in der Wong Kai Yue und Chow zusammen in der Kneipe auf der Bühne stehen und versuchen Musik zu spielen, lohnt sich der Film schon. Leider nutzt sich das Ganze nach dem fünften Anschauen jetzt langsam ab. Vielleicht irgendwann nochmal mit Originalton (weil der besser ist), dann ist aber Schluß. Bei Gelegenheit könnt ich dann ja endlich mal Kung Fu Hustle sehen.

San ging chaat goo si (2004)
Aka New Police Story. Gefällt! Jackie Chan hats noch nicht verlernt.

Chakushin ari (2003)
Miikes Beitrag zur (langsam abklingenden?) Suspense-Horrorwelle, auch bekannt als One Missed Call. Hier bekommen ein paar Schülerinnen merkwürdige Anrufe auf ihre Handys, in denen ihre eigenes Ich ihnen den Zeitpunkt ihres Todes offenbart. Der Plot dreht plötzlich richtig ab, wenn die sensationsgeilen Medien auf die Story aufmerksam werden und daraus ein großes TV-Event machen wollen. In dem Zusammenhang gibts auch ne ganz großartige Szenen, wenn - ich glaube es war Kazue Fukiishi - im TV-Studio sitzt, umringt von massenhaft Zuschauern und plötzlich feststellt "Ich bin ganz allein". Abgesehen von solchen unauffälligen, aber magischen Momenten gibt es bis auf ein paar absonderliche Gewaltszenen kaum was Nennenswertes zu vermerken. Bis auf die Tatsache, dass Miike hier anscheinend tatsächlich Horror und Mediensatire in einen Topf geworfen hat. Interessant.

Rocky III (1982)
Eine wahre Fundgrube an verrückten Ideen. Immerhin spielen hier neben Sylvester Stallone Leute wie Mr. T oder Hulk Hogan mit. Carl Weathers als Apollo Creed ist auch wieder mit dabei und glänzt ganz besonders in der Slow-Mo Umarmung am Strand mit Sly (überhaupt einer der seltsamsten Szenen aller Zeiten will ich meinen). Der Film gestaltet sich auch durchaus unterhaltsamer als der etwas zähe 2. Teil.

Casshern (2004)
Megakomplexe und mit CGs zugeschütteter Sci-Fi Epos im Animestil. Dazu ein ständig dröhnender und bombastischer Soundtrack von kleinen Berühmtheiten wie Shiina Ringo, Hyde, Towa Tei, Glay & Co. Ganz besonders gefällt mir Chihiro Onitsukas Borderline. Aber egal, zurück zum Film, denn der hat durchaus seine Stärken. Auch wenn es den Actionszenen größtenteils an greifbarer Härte fehlt und sowieso alles sehr gekünstelt wirkt, bleiben einige der überdramatisierten Szenen hängen, bzw. reißen sogar mit, wenn man sich auf den doch sehr seltsamen Plot (auf den ich hier absichtlich nicht eingehe, weil ich dazu eindeutig zu faul bin momentan) einlässt. Da der Film aber extrem lang ist und mir der ganze Stil nicht liegt,- auch wenn optisch einige Szenen absolut fabelhaft sind - bleibt ne Empfehlung aus.

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