Sonntag, 20. August 2006
Lange Nachträge...
yuki, 17:44h
The New World (2005 / USA)
John Smith (Colin Farrell) betritt die neue Welt in Ketten. Doch Kapitän Christopher Newport (Christopher Plummer) vergibt ihm seine meuterischen Absichten und setzt ihn wieder auf freien Fuß. Kurz nach Betreten der "neuen Welt", tauchen auch die ersten Indianer auf. Die anfangs freundliche Beziehung zwischen den Neuankömmlingen und den Ureinwohnern geht schnell flöten, als plötzlich mehrere Gegenstände aus dem Lager der Engländer verschwinden und die Indianer des Diebstahls verdächtigt werden. Es kommt zu ersten Auseinandersetzungen. Schnell gehen der neugegründeten englischen Kolonie die Vorräte aus, Kapitän Newport entschließt sich zur Heimfahrt, um neue Vorräte und Männer anzufordern. Smith hat die Aufgabe mit einer kleinen Gruppe flußaufwärts zu fahren, um mit einem Indianerstamm Handel zu treiben. Die Expedition geht gründlich schief, am Ende steht Smith einer ganzen Gruppe Indianer alleine gegenüber und wird gefangen genommen. Stammesoberhaupt Powhatan (August Schellenberg) will Smith töten lassen. Im letzten Augenblick wirft sich Prinzessin Pocahontas (Q'Orianka Kilcher) zwischen Smith und das anschnellende Beil. Pocahontas zu Liebe verschont Powhatan das Leben des Fremden. Smith und Pocahontas freunden sich langsam an und eine unschuldige Liebe beginnt zu erblühn'. Doch das Schicksal der Liebenden steht unter einem schlechten Stern.
Zu allererst: Mag sein, dass das Ganze nicht historisch korrekt ist. Mag sein, dass Indianerprinzessin Pocahontas damals eigentlich nur 10 Jahre alt war und in Smith nichts weiteres als eine Vaterfigur gesehen hat. Letztendlich ist The New World aber auch kein Historienepos, sondern "nur" eine Liebesgeschichte, die auf historischen Persönlichkeiten basiert. Und als Liebesgeschichte macht der Film in jedem Fall was her. Wieder vorweg: Der Film konzertriert sich auf die Beziehung zwischen Pocahontas und Smith. Alles drumherum, z.B. die Eskalation der Konflikte mit den Indianern, die Geschehnisse in der Kolonie usw, wird recht nebensächlich abgehandelt. Teilweise geht das so schnell, dass der Zuschauer Mühe hat, mit der Rahmenhandlung mitzukommen. Ist aber wohl beabsichtlich, denn Smith und Pocahontas erscheinen mehr als nur einmal wie Blätter im Wind, die von nicht beeinflussbaren Mächten hin- und hergerissen werden. Die Dinge um sie herum geschehen so schnell, dass sie kaum Zeit haben nach Luft zu schnappen und sich der Situation gewahr zu werden, geschweige denn einzugreifen. Dafür lässt man sich aber - wie erwähnt - mit der Liebesgeschichte sehr viel Zeit. In ausschweifenden Gedichten und Monologen, unterstützt durch wunderschöne Naturaufnahmen und sentimentaler Klaviermusik, werden Beziehung & Gefühle beider Hauptcharaktere zu Genüge geschildert. Rückt den Film in ein sehr poetisches Licht und mir persönlich gefällt sowas eigentlich. Nicht zuletzt, weil einige Bildmotive wirklich fantastisch sind. Etwas enttäuscht war ich von dem Mangel an Actionszenen, vorallem weil in der 2. Stunde garnichts mehr in der Richtung kommt. Dazu kommt noch, das durch die FSK 12 Freigabe auf Blut und andere Gewalteffekte größtenteils verzichtet wurde. Muss auch nicht sein, ist schließlich ein Liebesdrama, aber ein wenig mehr Realitätsnähe in den Kampfszenen, hätten The New World intensiver ausfallen lassen. Noch ein paar Worte zu den Darstellern: Colin Farrell fand ich ganz groß, Plummer ist auch spitze, Häuptling Schellenberg ist auch ein gern gesehenes Gesicht. Ach ja, und Pocahontas Darstellerin Q'Orianka Kilcher ist wirklich ein sehr liebreizendes Mädchen. Könnt ich mich glatt auch noch verlieben. Fazit: Nicht zuletzt dank Überlänge ein wenig schleppend gegen Ende, aber für den Genießer und Poeten lohnt sich ein Blick.
Munich (2005 / USA)
Während der olympischen Spiele 1972 in München, werden elf Israeli von einer palästinensischen Gruppe namens 'Schwarzer September' als Geiseln genommen und wenig später umgebracht. Die israelische Regierung lässt sich das nicht gefallen und bildet ein Team von 5 Mossad-Agenten, um Vergeltung zu üben. Die dramaturgischen Hauptperson ist der Anführer dieser Gruppe: Avner (Eric Bana). Seine Frau ist schwanger, sein Vater war ein Kriegsheld und er ist eigentlich garnicht geeignet für den Job als Attentäter. Genausowenig aber die anderen 4 Mitglieder von Avners kleiner Gruppe: Steve (Daniel Craig), Carl (Ciarán Hinds), Robert (Mathieu Kassovitz) und Hans (Hanns Zischler). Auf die Vergeltungsschläge der Mossad folgen weitere Vergeltungsschläge der Palästina. Viele Menschen sterben und langsam kommen der Gruppe Zweifel, inwiefern die ganze Aktion sinnvoll ist oder nicht. Doch Avner gerät immer tiefer in den Sumpf aus Gewalt & Völkerhass.
Spielberg hat sich sichtlich bemüht, trotz der dramaturgischen Hauptpersonen auf Seiten der Israeli, einen möglichst neutralen Standpunkt gegenüber der Geschehnisse einzubringen. Das hat er auch geschafft. Und alleine schon deswegen ist München ein kleines Meisterwerk. Die epische Geschichte, die insgesamt über 160 Minuten einnimmt, ist zu keiner Stelle langweilig. Die Gewaltszenen gehen übelst auf den Magen, sind aber wohl nötig um die Grausamkeit und Sinnlosigkeit dieses ganzen Konflikts deutlich zu machen, also in jedem Fall nicht fehl am Platze. Die Schauspieler machen ihre Sache allesamt sehr gut. Mir gefiehl besonders Michael Lonsdale. Eric Bana ist auch ganz groß, aber es gab hier und da ein paar Szenen, da emfpand ich seine Gesichtsausdrücke als unpassend. München ist ein unglaublich intensives Filmerlebniss, wenn ich recht überlege wohl mein Intensivstes seit langer Zeit. Und aufgrund der sehr aktuellen Brisanz des Themas, der ausgezeichnet einfühlsamen Umsetzung, halt ich Spielberg jetzt wieder für einen großen Mann.
Kumonosu jô (1957, Japan)
Nach einem großem Sieg für ihren Fürsten verirren sich die Samurai Taketori Washizu (Toshirô Mifune) und Yoshiteru Miki (Akira Kubo) im Spinnwebwald, der die Festung des Fürstens umschließt. Dort treffen sie einen seltsamen Geist, der Washizu und Miki eine große Zukunft prophezeit. Beide sollen noch am selben Tag vom Fürsten befördert werden und später einmal soll Washizu sogar Herr über das Schloß werden. Als Beide schließlich in der Burg ankommen, halten sie ihre Begegnung mit dem Geist für einen Traum, doch als ihr Fürst sie tatsächlich mit dem Vorhergesagten belohnt, glauben sie der Prophezeiung so langsam. Angestachelt von seiner Frau Asaji (Isuzu Yamada), reißt Washizu die Macht in der Festung durch Blutvergießen an sich. Washizus Glück hat damit ein Ende.
Das Schloss im Spinnwebwald ist eine Adaption von Shakespeares MacBeth. Die Dialoge sind deswegen hier und da recht ausschweifend, was aber bei Kurosawa sowieso nicht wirklich ungewohnt ist. Ebenso 'glänzt' der Film durch einige sehr in die Länge gezogene Szenen, wie z.B. ein minutenlanger Irrritt durch den Nebel u.Ä. Tempo wird also nicht großgeschrieben, soll heißen, es geht nur sehr gemächlich voran. Auch Kampfszenen gibt es kaum welche. Es gibt zwar ein paar - typisch Kurosawa halt - Massenszenen, aber in denen wird größtenteils geritten oder gelaufen, aber nie gekämpft. Stört aber nicht weiter, den als Drama funktioniert Das Schloss im Spinnwebwald wunderbar. Toshirô Mifune ist sowieso unschlagbar und passt in die Hauptrolle wie die Faust aufs Auge. Die letzte halbe Stunde, also die Einnahme des Schloßes, der Trick mit den Bäumen, der Pfeilhagel und Mifunes letzter von Wut & Wahnsinn durchtränkter Blick in die Kamera, bleiben unvergesslich. Davor gehts aber, wie schon angedeutet, etwas schleppend voran und es gab halt auch schon Großartigeres von Kurosawa. Trotzdem eine kleine Perle.
V for Vendetta (2005 / USA, Deutschland)
Der maskierte "V" (Hugo Weaving) kämpft gegen das totalitäre Britannien, gegen eine Welt voller Verbote und gegen eine Welt ohne Kunst, Musik & Bücher. Evey Hammond (Natalie Portman) wird während der Ausgangssperre nachts von ein paar notgeilen Polizisten abgefangen, doch "V" rettet sie. "V" glaubt ans Schicksal und nimmt Evey mit sich. In den folgenden Stunden wird Evey Zeuge, wie "V" einen Krieg gegen das Establishment anzettelt, eine Fernsehstation in seine Gewalt bringt und eine persönliche Botschaft in alle Haushalte Englands ausstrahlen lässt. Darin kündigt er an, dass am 5. November nächsten Jahres einen neue Revolution stattfinden wird, dass sich all seine Verbündete zu dem Zeitpunkt vor dem Parlamentsgebäude einfinden sollen, um Zeuge dieses Ereigniss zu werden. "V" hat von da an genau ein Jahr Zeit, um die nötigen Schritte für eine Revolution am nächsten 5. November in die Wege zu leiten. Dabei bedient er sich effektiven & intelligenten Methoden, anstatt bloße Gewalt anzuwenden.
Kein Meisterwerk, aber durchaus in Ordnung. Hugo Weaving sieht man zwar nie, aber hören tut er sich gut an hinter der Maske. Natalie Portman ist okay, wusste aber schonmal besser zu gefallen. Aber auch schonmal schlechter. John Hurt darf den fiesen Kanzler Adam Sutler spielen und bietet noch den größten darstellerischen Genuß in V for Vendetta. Stephen Fry fand ich noch nett. Der Film hat erschreckend wenig (gute!) Action für nen Blockbuster dieses Kalibers. Die einzig wirklich tolle Szene ist eigentlich das Slow-Mo Finale, mal abgesehen von den netten Explosionen die über den ganzen Film verteilt wurden. Man konzentrierte sich wohl eher auf die ganze Rahmenhandlung und die Dialoge, wobei die ja größtenteils vom Comic vorgegeben waren. Was bei V for Vendetta auf jeden Fall gut rüberkommt, ist die frustrierte Stimmung der unterdrückten Bevölkerung in dieser fiktiven Version von England. Sehr krass ist auch, wie "V" im Verlauf der Handlung Evey manipuliert. Schön deutlich wird auch, dass "V" auf keinen Fall ein Held ist, sondern eher ein von Rache geplagter Besessener, dem fast alle Mittel recht sind um sein Ziel zu erreichen. Trotz all dieser Pluspunkte, war ich irgendwie ein wenig enttäuscht. Hatte wohl mehr erwartet.
Vidocq (2001 / Frankreich)
Vidocq (Gérard Depardieu) ist ein geschätzter Ermittler der französischen Staatsmacht. Wir befinden uns in Paris zur Zeit der Revolution. Gerade während der gefährlichen Volksunruhen werden zwei für Monarch & Staat nicht gerade unwichtige Persönlichkeiten auf mysteriöse Weise ermordet, darunter auch der wichtigste Waffenproduzent Frankreichs. Man fürchtet Schwäche zu zeigen, dass das Volk den Moment nutzt, um den Staat zu stürzen, also wird Vidocq mit den Ermittlungen beauftragt. Er kommt einem seltsamen Attentäter mit einer Glasmaske, um die sich unzählige Legenden ranken, auf die Spur und kann den Verdächtigen sogar stellen, doch während des Zweikampfes verliert Vidocq die Oberhand und wird besiegt. Alle Hoffnung den Mann mit der Glasmaske zu fassen scheint verloren, doch da taucht plötzlich Vidocqs angeblich offizieller Biograph Etienne Boisset (Guillaume Canet) auf und will den Fall nocheinmal aufrollen. Etienne schlägt sich während seiner Ermittlungen von Opiumhöhle zu Freudenhaus durch und kommt dem Geheimniss um den Glasmaskenmörder immer näher.
Visuell ein einmaliges & großartiges Erlebniss, zeigt Vidocq wie ein modernes Schauermär auszusehen hat. Die Handlung ist durchgehend spannend und bietet schon gegen Anfang die ein oder andere unerwartete Wendung für den unvorbereiteten Zuschauer. Gérard Depardieu ist wie immer klasse und macht selbst in den Actionszenen trotz dicker Wampe ne feine Figur. Die "Glasmaske" ist zudem ein richtig teuflischer Bad Guy und jeder seiner Auftritte ein gänsehautreiches Erlebniss. Das Ende hätte für meinen Geschmack ruhig aufschlußreicher ausfallen können, gefällt aber trotzdem. Kleiner Kritikpunkt am Rande noch: Die Computereffekte wirken hier und da etwas zu künstlich, aber zum Glück nicht allzu oft. Ansonsten ist Vidocq eine fantastische Krimigeschichte mit Horrorambiente und historischem Kontext, sowie tausenden skurrilen Ideen angereichert. Sehr empfehlenswert.
The Commitment (2004 / Thailand)
Ein Gruppe Mädchen gönnt sich in diesem Thai-Horrorfilmchen mal wieder einen Abstecher in ein Geisterhaus. Aus Jux & Tolerei, nein eigentlich aus Langeweile & Dummheit führen sie dort ein Ritual durch und wünschen sich etwas von den Geistern. Dafür versprechen sie den Geistern ein paar lächerliche Gegenleistung, so will sich ein Mädchen z.B. den Kopf rasieren, falls ihr Wunsch, - ihr Portemonnaie möchte die Gute wiederfinden -, in Erfüllung geht. Natürlich glaubt keiner der Mädchen an Geister und so halten sie sich auch ersteinmal mit dem Einlösen ihrer Versprechen zurück, als ihre Wünsche dann tatsächlich in Erfüllung gegangen sind. Von da an sucht sie der Geist einer Frau heim und treibt die Mädels zum Wahnsinn.
Leider hat mir The Commitment eher weniger gefallen. Die Privatprobleme der Mädchen, die halt neben der eigentlichen Geistergeschichte eine große Rolle spielen und den ganzen Film auch ein wenig mehr in die Drama Sparte rückt, sind größtenteils belanglos und berühren ja mal garnicht. Ganz abgesehen davon, dass die Geistergeschichte auch nicht so das Meisterwerk ist. Es gibt zwei, drei atmosphärisch sehr düstere Szenen, die hier und da auch für Gänsehaut sorgen dürften (so z.B. die Szene mit der Digi-Cam oder die Würgeszene auf dem Sofa) und das Ende ist im Vergleich zum Rest des Films auch nicht unbedingt schlecht, was aber in The Commitment eindeutig fehlt ist Innovation. Man bekommt absolut nichts zu sehen, was man nicht auch schon woanders gesehen hat und zwar besser. Schrecklich nervig ist auch, das fast jede einigermaßen schöne Horrorszene damit endet, das einer der Charaktere aus nem Alptraum aufwacht. Das mag die 1. Hälfte des Films ja ganz nett sein, aber in der 2. Hälfte erwart ich schon Handfesteres. Positiv zu erwähnen wäre noch die nette Spätsommer-Atmosphäre, die der Film schön rüberbringt. Ansonsten bleibt noch zu sagen, das die dt. Vertonung ziemlich fad ist und das der versprochene "kompromisslosem Splatterhorror" leider ausbleibt.
Leui ting jin ging (2000 / China)
Tony Lau (Mark Dacascos) hat genug vom Geschäftssinn Onkel Mas (Siu-Ming Lau), der sich strikt weigert ins Drogengeschäft einzusteigen. Also nimmt Tony Kontakt mit dem Ausländer Coolio auf und schließt hinter Mas Rücken die Drogengeschäfte ab. In China wollen Beide einen neuen Markt erschließen. Die Cops Darren Tong (Aaron Kwok) und Alex Cheung (Lee-Hom Wang) kommen den Geschäften auf die Schliche und nehmen die Ermittlung auf. Denen kommt wiederum Interpol Agentin Norika (Norika Fujiwara) in die Quere, die ebenfalls gegen Coolio und Tony ermittelt.
Nettes Martial-Arts Spektakel, angereichert mit einer berühmt-berüchtigten Darstellerriege und ner harmlosen 08/15 Story, die ihren Zweck aber durchaus erfüllt und sogar mit eins oder zwei kleinen Überraschungen aufwartet. Gleich die erste Actionszene am Anfang wurde mit reichlich Tempo versehen und macht auch ordentlich Spaß. Hier und da bemerkt man allerdings das Wirework, stört aber nicht wirklich. Es gibt außerdem zwei recht spektakuläre Verfolgungsjagden, einmal zu Fuß und ein andermal zu Wagen: Lamborghini vs. Formel 1 Wagen. Das Finale auf der Glasscheibe ist außerdem einer der spannendsten Showdowns, die mir in letzter Zeit untergekommen sind. Schade nur das Coolios Double recht auffällig ist. Mark Dacascos kommt außerdem etwas zu kurz und gibt auch nicht immer ein gutes Bild ab. Aaron Kwok dagegen schon, ist aber halt auch der Hauptdarsteller. China Strike Force ist sicherlich nicht Stanley Tongs Meisterwerk, aber durchaus unterhaltsam.
Occhi di cristallo (2004 / Italien, Spanien, England)
Komplexer Psychothriller mit Giallo Flair. Inspektor Amaldi (Luigi Lo Cascio) ist einem krankhaften Serienkiller auf der Spur, der seine Opfer mit ziemlich großkalibrigen Projektilen erst verunstaltelt und hinterher wieder zusammenflickt. Schnell wird klar: Es handelt sich bei den Killer wohl um einen Präparator. Amaldi flüchtet sich vor seinen Problemen aus Vergangenheit und Gegenwart in seinen Job und gerät immer tiefer in den Sog des psychopatischen Mörder.
Will mich diesmal nicht lange aufhalten, deswegen eins vorweg: Eyes Of Crystal ist gut. Das Talent des Killers sorgt für allerhand Anläße, um möglich seltsam verunstaltete (oder halt 'präparierte') Leichen auf die Leinwand zu bringen. Ist ziemlich eklig, schaut aber verdammt gut gemacht aus und sorgt auch für den ein oder anderen Schocker. Die Handlung wirkt wie ein riesiges Puzzle, das sich am Ende zwar nahtlos ineinander fügt, doch bestimmt nicht jeden Logikfanaten überzeugen kann. Mich hats aber nicht gestört. Die Darsteller sind allesamt klasse, optisch ist der Film einwandfrei (alleine schon der Auftakt in dem italienischen Hinterhof ist kameratechnisch ne sehenswerte Nummer) und auch musikalisch überzeugt das Filmerlebniss. Kleiner Kritikpunkt: Vielleicht ein wenig zu lang, vorallem weil man schon relativ schnell erfährt, wer der eigentliche Killer ist.
The Detonator (2006 / USA, Rumänien)
Sonni Griffith (Wesley Snipes) ist ein abgebrühter US-Agent und Spezialist für Undercover-Aktionen. Obwohl er in wenigen Tagen an einer Gerichtsverhandlung als Angeklagter wegen Mordes teilnehmen muss, führt er derzeit einen Auftag in Europa aus. Während seiner Ermittlungen fliegt seine Tarnung auf, was ihn dazu zwingt innerhalb der nächsten 2 Tage, die Zeugin Nadia Cominski (Silvia Colloca) heil nach Amerika zu bringen.
B-Action mit größtenteils mieser Handlung. Wobei die Handlung an sich noch nicht mal wirklich schlecht ist, aber die Art, wie sie erzählt wird, ist grottig. Zudem sind die Dialoge verdammt öde und die Lovestory zwischen Snipes und Colloca (ganz abgesehen davon, das Colloca grausam spielt und Snipes auch schonmal bessere Tage hatte) total unnötig. Fand aber die Actionszenen teilweise sehr gut. Es gibt ein paar schön inszenierte Schießereien, die zwar nicht sonderlich innovativ sind, aber den Film ein wenig aus der Scheiße ziehen. Eine nette Verfolgungsjagd gibts auch noch. Die Aufnahmen von rumänischen Hinterhöfen und Gassen sorgen außerdem für nen Tick Atmosphäre. Bei absoluter Langeweile ist The Detonator also nur bedingt ein Fehlgriff.
Running Scared (2006 / USA, Deutschland)
Zu allererst: Mag sein, dass das Ganze nicht historisch korrekt ist. Mag sein, dass Indianerprinzessin Pocahontas damals eigentlich nur 10 Jahre alt war und in Smith nichts weiteres als eine Vaterfigur gesehen hat. Letztendlich ist The New World aber auch kein Historienepos, sondern "nur" eine Liebesgeschichte, die auf historischen Persönlichkeiten basiert. Und als Liebesgeschichte macht der Film in jedem Fall was her. Wieder vorweg: Der Film konzertriert sich auf die Beziehung zwischen Pocahontas und Smith. Alles drumherum, z.B. die Eskalation der Konflikte mit den Indianern, die Geschehnisse in der Kolonie usw, wird recht nebensächlich abgehandelt. Teilweise geht das so schnell, dass der Zuschauer Mühe hat, mit der Rahmenhandlung mitzukommen. Ist aber wohl beabsichtlich, denn Smith und Pocahontas erscheinen mehr als nur einmal wie Blätter im Wind, die von nicht beeinflussbaren Mächten hin- und hergerissen werden. Die Dinge um sie herum geschehen so schnell, dass sie kaum Zeit haben nach Luft zu schnappen und sich der Situation gewahr zu werden, geschweige denn einzugreifen. Dafür lässt man sich aber - wie erwähnt - mit der Liebesgeschichte sehr viel Zeit. In ausschweifenden Gedichten und Monologen, unterstützt durch wunderschöne Naturaufnahmen und sentimentaler Klaviermusik, werden Beziehung & Gefühle beider Hauptcharaktere zu Genüge geschildert. Rückt den Film in ein sehr poetisches Licht und mir persönlich gefällt sowas eigentlich. Nicht zuletzt, weil einige Bildmotive wirklich fantastisch sind. Etwas enttäuscht war ich von dem Mangel an Actionszenen, vorallem weil in der 2. Stunde garnichts mehr in der Richtung kommt. Dazu kommt noch, das durch die FSK 12 Freigabe auf Blut und andere Gewalteffekte größtenteils verzichtet wurde. Muss auch nicht sein, ist schließlich ein Liebesdrama, aber ein wenig mehr Realitätsnähe in den Kampfszenen, hätten The New World intensiver ausfallen lassen. Noch ein paar Worte zu den Darstellern: Colin Farrell fand ich ganz groß, Plummer ist auch spitze, Häuptling Schellenberg ist auch ein gern gesehenes Gesicht. Ach ja, und Pocahontas Darstellerin Q'Orianka Kilcher ist wirklich ein sehr liebreizendes Mädchen. Könnt ich mich glatt auch noch verlieben. Fazit: Nicht zuletzt dank Überlänge ein wenig schleppend gegen Ende, aber für den Genießer und Poeten lohnt sich ein Blick.
Munich (2005 / USA)
Während der olympischen Spiele 1972 in München, werden elf Israeli von einer palästinensischen Gruppe namens 'Schwarzer September' als Geiseln genommen und wenig später umgebracht. Die israelische Regierung lässt sich das nicht gefallen und bildet ein Team von 5 Mossad-Agenten, um Vergeltung zu üben. Die dramaturgischen Hauptperson ist der Anführer dieser Gruppe: Avner (Eric Bana). Seine Frau ist schwanger, sein Vater war ein Kriegsheld und er ist eigentlich garnicht geeignet für den Job als Attentäter. Genausowenig aber die anderen 4 Mitglieder von Avners kleiner Gruppe: Steve (Daniel Craig), Carl (Ciarán Hinds), Robert (Mathieu Kassovitz) und Hans (Hanns Zischler). Auf die Vergeltungsschläge der Mossad folgen weitere Vergeltungsschläge der Palästina. Viele Menschen sterben und langsam kommen der Gruppe Zweifel, inwiefern die ganze Aktion sinnvoll ist oder nicht. Doch Avner gerät immer tiefer in den Sumpf aus Gewalt & Völkerhass.
Spielberg hat sich sichtlich bemüht, trotz der dramaturgischen Hauptpersonen auf Seiten der Israeli, einen möglichst neutralen Standpunkt gegenüber der Geschehnisse einzubringen. Das hat er auch geschafft. Und alleine schon deswegen ist München ein kleines Meisterwerk. Die epische Geschichte, die insgesamt über 160 Minuten einnimmt, ist zu keiner Stelle langweilig. Die Gewaltszenen gehen übelst auf den Magen, sind aber wohl nötig um die Grausamkeit und Sinnlosigkeit dieses ganzen Konflikts deutlich zu machen, also in jedem Fall nicht fehl am Platze. Die Schauspieler machen ihre Sache allesamt sehr gut. Mir gefiehl besonders Michael Lonsdale. Eric Bana ist auch ganz groß, aber es gab hier und da ein paar Szenen, da emfpand ich seine Gesichtsausdrücke als unpassend. München ist ein unglaublich intensives Filmerlebniss, wenn ich recht überlege wohl mein Intensivstes seit langer Zeit. Und aufgrund der sehr aktuellen Brisanz des Themas, der ausgezeichnet einfühlsamen Umsetzung, halt ich Spielberg jetzt wieder für einen großen Mann.
Kumonosu jô (1957, Japan)
Nach einem großem Sieg für ihren Fürsten verirren sich die Samurai Taketori Washizu (Toshirô Mifune) und Yoshiteru Miki (Akira Kubo) im Spinnwebwald, der die Festung des Fürstens umschließt. Dort treffen sie einen seltsamen Geist, der Washizu und Miki eine große Zukunft prophezeit. Beide sollen noch am selben Tag vom Fürsten befördert werden und später einmal soll Washizu sogar Herr über das Schloß werden. Als Beide schließlich in der Burg ankommen, halten sie ihre Begegnung mit dem Geist für einen Traum, doch als ihr Fürst sie tatsächlich mit dem Vorhergesagten belohnt, glauben sie der Prophezeiung so langsam. Angestachelt von seiner Frau Asaji (Isuzu Yamada), reißt Washizu die Macht in der Festung durch Blutvergießen an sich. Washizus Glück hat damit ein Ende.
Das Schloss im Spinnwebwald ist eine Adaption von Shakespeares MacBeth. Die Dialoge sind deswegen hier und da recht ausschweifend, was aber bei Kurosawa sowieso nicht wirklich ungewohnt ist. Ebenso 'glänzt' der Film durch einige sehr in die Länge gezogene Szenen, wie z.B. ein minutenlanger Irrritt durch den Nebel u.Ä. Tempo wird also nicht großgeschrieben, soll heißen, es geht nur sehr gemächlich voran. Auch Kampfszenen gibt es kaum welche. Es gibt zwar ein paar - typisch Kurosawa halt - Massenszenen, aber in denen wird größtenteils geritten oder gelaufen, aber nie gekämpft. Stört aber nicht weiter, den als Drama funktioniert Das Schloss im Spinnwebwald wunderbar. Toshirô Mifune ist sowieso unschlagbar und passt in die Hauptrolle wie die Faust aufs Auge. Die letzte halbe Stunde, also die Einnahme des Schloßes, der Trick mit den Bäumen, der Pfeilhagel und Mifunes letzter von Wut & Wahnsinn durchtränkter Blick in die Kamera, bleiben unvergesslich. Davor gehts aber, wie schon angedeutet, etwas schleppend voran und es gab halt auch schon Großartigeres von Kurosawa. Trotzdem eine kleine Perle.
V for Vendetta (2005 / USA, Deutschland)
Der maskierte "V" (Hugo Weaving) kämpft gegen das totalitäre Britannien, gegen eine Welt voller Verbote und gegen eine Welt ohne Kunst, Musik & Bücher. Evey Hammond (Natalie Portman) wird während der Ausgangssperre nachts von ein paar notgeilen Polizisten abgefangen, doch "V" rettet sie. "V" glaubt ans Schicksal und nimmt Evey mit sich. In den folgenden Stunden wird Evey Zeuge, wie "V" einen Krieg gegen das Establishment anzettelt, eine Fernsehstation in seine Gewalt bringt und eine persönliche Botschaft in alle Haushalte Englands ausstrahlen lässt. Darin kündigt er an, dass am 5. November nächsten Jahres einen neue Revolution stattfinden wird, dass sich all seine Verbündete zu dem Zeitpunkt vor dem Parlamentsgebäude einfinden sollen, um Zeuge dieses Ereigniss zu werden. "V" hat von da an genau ein Jahr Zeit, um die nötigen Schritte für eine Revolution am nächsten 5. November in die Wege zu leiten. Dabei bedient er sich effektiven & intelligenten Methoden, anstatt bloße Gewalt anzuwenden.
Kein Meisterwerk, aber durchaus in Ordnung. Hugo Weaving sieht man zwar nie, aber hören tut er sich gut an hinter der Maske. Natalie Portman ist okay, wusste aber schonmal besser zu gefallen. Aber auch schonmal schlechter. John Hurt darf den fiesen Kanzler Adam Sutler spielen und bietet noch den größten darstellerischen Genuß in V for Vendetta. Stephen Fry fand ich noch nett. Der Film hat erschreckend wenig (gute!) Action für nen Blockbuster dieses Kalibers. Die einzig wirklich tolle Szene ist eigentlich das Slow-Mo Finale, mal abgesehen von den netten Explosionen die über den ganzen Film verteilt wurden. Man konzentrierte sich wohl eher auf die ganze Rahmenhandlung und die Dialoge, wobei die ja größtenteils vom Comic vorgegeben waren. Was bei V for Vendetta auf jeden Fall gut rüberkommt, ist die frustrierte Stimmung der unterdrückten Bevölkerung in dieser fiktiven Version von England. Sehr krass ist auch, wie "V" im Verlauf der Handlung Evey manipuliert. Schön deutlich wird auch, dass "V" auf keinen Fall ein Held ist, sondern eher ein von Rache geplagter Besessener, dem fast alle Mittel recht sind um sein Ziel zu erreichen. Trotz all dieser Pluspunkte, war ich irgendwie ein wenig enttäuscht. Hatte wohl mehr erwartet.
Vidocq (2001 / Frankreich)
Vidocq (Gérard Depardieu) ist ein geschätzter Ermittler der französischen Staatsmacht. Wir befinden uns in Paris zur Zeit der Revolution. Gerade während der gefährlichen Volksunruhen werden zwei für Monarch & Staat nicht gerade unwichtige Persönlichkeiten auf mysteriöse Weise ermordet, darunter auch der wichtigste Waffenproduzent Frankreichs. Man fürchtet Schwäche zu zeigen, dass das Volk den Moment nutzt, um den Staat zu stürzen, also wird Vidocq mit den Ermittlungen beauftragt. Er kommt einem seltsamen Attentäter mit einer Glasmaske, um die sich unzählige Legenden ranken, auf die Spur und kann den Verdächtigen sogar stellen, doch während des Zweikampfes verliert Vidocq die Oberhand und wird besiegt. Alle Hoffnung den Mann mit der Glasmaske zu fassen scheint verloren, doch da taucht plötzlich Vidocqs angeblich offizieller Biograph Etienne Boisset (Guillaume Canet) auf und will den Fall nocheinmal aufrollen. Etienne schlägt sich während seiner Ermittlungen von Opiumhöhle zu Freudenhaus durch und kommt dem Geheimniss um den Glasmaskenmörder immer näher.
Visuell ein einmaliges & großartiges Erlebniss, zeigt Vidocq wie ein modernes Schauermär auszusehen hat. Die Handlung ist durchgehend spannend und bietet schon gegen Anfang die ein oder andere unerwartete Wendung für den unvorbereiteten Zuschauer. Gérard Depardieu ist wie immer klasse und macht selbst in den Actionszenen trotz dicker Wampe ne feine Figur. Die "Glasmaske" ist zudem ein richtig teuflischer Bad Guy und jeder seiner Auftritte ein gänsehautreiches Erlebniss. Das Ende hätte für meinen Geschmack ruhig aufschlußreicher ausfallen können, gefällt aber trotzdem. Kleiner Kritikpunkt am Rande noch: Die Computereffekte wirken hier und da etwas zu künstlich, aber zum Glück nicht allzu oft. Ansonsten ist Vidocq eine fantastische Krimigeschichte mit Horrorambiente und historischem Kontext, sowie tausenden skurrilen Ideen angereichert. Sehr empfehlenswert.
The Commitment (2004 / Thailand)
Ein Gruppe Mädchen gönnt sich in diesem Thai-Horrorfilmchen mal wieder einen Abstecher in ein Geisterhaus. Aus Jux & Tolerei, nein eigentlich aus Langeweile & Dummheit führen sie dort ein Ritual durch und wünschen sich etwas von den Geistern. Dafür versprechen sie den Geistern ein paar lächerliche Gegenleistung, so will sich ein Mädchen z.B. den Kopf rasieren, falls ihr Wunsch, - ihr Portemonnaie möchte die Gute wiederfinden -, in Erfüllung geht. Natürlich glaubt keiner der Mädchen an Geister und so halten sie sich auch ersteinmal mit dem Einlösen ihrer Versprechen zurück, als ihre Wünsche dann tatsächlich in Erfüllung gegangen sind. Von da an sucht sie der Geist einer Frau heim und treibt die Mädels zum Wahnsinn.
Leider hat mir The Commitment eher weniger gefallen. Die Privatprobleme der Mädchen, die halt neben der eigentlichen Geistergeschichte eine große Rolle spielen und den ganzen Film auch ein wenig mehr in die Drama Sparte rückt, sind größtenteils belanglos und berühren ja mal garnicht. Ganz abgesehen davon, dass die Geistergeschichte auch nicht so das Meisterwerk ist. Es gibt zwei, drei atmosphärisch sehr düstere Szenen, die hier und da auch für Gänsehaut sorgen dürften (so z.B. die Szene mit der Digi-Cam oder die Würgeszene auf dem Sofa) und das Ende ist im Vergleich zum Rest des Films auch nicht unbedingt schlecht, was aber in The Commitment eindeutig fehlt ist Innovation. Man bekommt absolut nichts zu sehen, was man nicht auch schon woanders gesehen hat und zwar besser. Schrecklich nervig ist auch, das fast jede einigermaßen schöne Horrorszene damit endet, das einer der Charaktere aus nem Alptraum aufwacht. Das mag die 1. Hälfte des Films ja ganz nett sein, aber in der 2. Hälfte erwart ich schon Handfesteres. Positiv zu erwähnen wäre noch die nette Spätsommer-Atmosphäre, die der Film schön rüberbringt. Ansonsten bleibt noch zu sagen, das die dt. Vertonung ziemlich fad ist und das der versprochene "kompromisslosem Splatterhorror" leider ausbleibt.
Leui ting jin ging (2000 / China)
Tony Lau (Mark Dacascos) hat genug vom Geschäftssinn Onkel Mas (Siu-Ming Lau), der sich strikt weigert ins Drogengeschäft einzusteigen. Also nimmt Tony Kontakt mit dem Ausländer Coolio auf und schließt hinter Mas Rücken die Drogengeschäfte ab. In China wollen Beide einen neuen Markt erschließen. Die Cops Darren Tong (Aaron Kwok) und Alex Cheung (Lee-Hom Wang) kommen den Geschäften auf die Schliche und nehmen die Ermittlung auf. Denen kommt wiederum Interpol Agentin Norika (Norika Fujiwara) in die Quere, die ebenfalls gegen Coolio und Tony ermittelt.
Nettes Martial-Arts Spektakel, angereichert mit einer berühmt-berüchtigten Darstellerriege und ner harmlosen 08/15 Story, die ihren Zweck aber durchaus erfüllt und sogar mit eins oder zwei kleinen Überraschungen aufwartet. Gleich die erste Actionszene am Anfang wurde mit reichlich Tempo versehen und macht auch ordentlich Spaß. Hier und da bemerkt man allerdings das Wirework, stört aber nicht wirklich. Es gibt außerdem zwei recht spektakuläre Verfolgungsjagden, einmal zu Fuß und ein andermal zu Wagen: Lamborghini vs. Formel 1 Wagen. Das Finale auf der Glasscheibe ist außerdem einer der spannendsten Showdowns, die mir in letzter Zeit untergekommen sind. Schade nur das Coolios Double recht auffällig ist. Mark Dacascos kommt außerdem etwas zu kurz und gibt auch nicht immer ein gutes Bild ab. Aaron Kwok dagegen schon, ist aber halt auch der Hauptdarsteller. China Strike Force ist sicherlich nicht Stanley Tongs Meisterwerk, aber durchaus unterhaltsam.
Occhi di cristallo (2004 / Italien, Spanien, England)
Komplexer Psychothriller mit Giallo Flair. Inspektor Amaldi (Luigi Lo Cascio) ist einem krankhaften Serienkiller auf der Spur, der seine Opfer mit ziemlich großkalibrigen Projektilen erst verunstaltelt und hinterher wieder zusammenflickt. Schnell wird klar: Es handelt sich bei den Killer wohl um einen Präparator. Amaldi flüchtet sich vor seinen Problemen aus Vergangenheit und Gegenwart in seinen Job und gerät immer tiefer in den Sog des psychopatischen Mörder.
Will mich diesmal nicht lange aufhalten, deswegen eins vorweg: Eyes Of Crystal ist gut. Das Talent des Killers sorgt für allerhand Anläße, um möglich seltsam verunstaltete (oder halt 'präparierte') Leichen auf die Leinwand zu bringen. Ist ziemlich eklig, schaut aber verdammt gut gemacht aus und sorgt auch für den ein oder anderen Schocker. Die Handlung wirkt wie ein riesiges Puzzle, das sich am Ende zwar nahtlos ineinander fügt, doch bestimmt nicht jeden Logikfanaten überzeugen kann. Mich hats aber nicht gestört. Die Darsteller sind allesamt klasse, optisch ist der Film einwandfrei (alleine schon der Auftakt in dem italienischen Hinterhof ist kameratechnisch ne sehenswerte Nummer) und auch musikalisch überzeugt das Filmerlebniss. Kleiner Kritikpunkt: Vielleicht ein wenig zu lang, vorallem weil man schon relativ schnell erfährt, wer der eigentliche Killer ist.
The Detonator (2006 / USA, Rumänien)
Sonni Griffith (Wesley Snipes) ist ein abgebrühter US-Agent und Spezialist für Undercover-Aktionen. Obwohl er in wenigen Tagen an einer Gerichtsverhandlung als Angeklagter wegen Mordes teilnehmen muss, führt er derzeit einen Auftag in Europa aus. Während seiner Ermittlungen fliegt seine Tarnung auf, was ihn dazu zwingt innerhalb der nächsten 2 Tage, die Zeugin Nadia Cominski (Silvia Colloca) heil nach Amerika zu bringen.
B-Action mit größtenteils mieser Handlung. Wobei die Handlung an sich noch nicht mal wirklich schlecht ist, aber die Art, wie sie erzählt wird, ist grottig. Zudem sind die Dialoge verdammt öde und die Lovestory zwischen Snipes und Colloca (ganz abgesehen davon, das Colloca grausam spielt und Snipes auch schonmal bessere Tage hatte) total unnötig. Fand aber die Actionszenen teilweise sehr gut. Es gibt ein paar schön inszenierte Schießereien, die zwar nicht sonderlich innovativ sind, aber den Film ein wenig aus der Scheiße ziehen. Eine nette Verfolgungsjagd gibts auch noch. Die Aufnahmen von rumänischen Hinterhöfen und Gassen sorgen außerdem für nen Tick Atmosphäre. Bei absoluter Langeweile ist The Detonator also nur bedingt ein Fehlgriff.
Running Scared (2006 / USA, Deutschland)
Joey Gazelle (Paul Walker) ist Familienvater, der sich nebenbei als Kleingangster ein wenig was Zusätzlich verdient. Für die Perello Gebrüder soll er nach einem mißglückten Deal einige Tatwaffen möglichst schnell verschwinden lassen. Anstatt sie irgendwo wegzuwerfen, versteckt Joey die Waffen in einem Kellerschrank. Das Versteck entdecken zufällig Joeys Sohn Nicky (Alex Neuberger) und der Nachbarsjunge Oleg Yugorsky (Cameron Bright). Während des familären Abendessens der Gazelles, findet im Haus der Yugorskys dann eine Katastrophe statt. Oleg schießt nach einem heftigen Streit auf seinen Vater Anzor (Karel Roden) und verschwindet aus der Hintertür. Als Joey merkt, dass es sich bei Olegs Waffe um die Waffe handelt, die er verschwinden hätte lassen sollen, beginnt eine Hetzjagd gegen die Zeit. Denn Bullen, Mafiosis und andere Gestalten sind auch hinter dem Jungen und seiner Waffe her.
Running Scared ist ganz geiler Stoff á la True Romance & Konsorten. Schnell, inklusive geschickt miteinander verwebten Geschichten, erzählt der Film einen innovativen Plot, der gespickt ist mit kuriosen Ideen und fiesen Gewaltszenen. Optisch erinnert das Ganze an Scotts Domino, es gibt Überblendungen satt, Zurück- & Vorgespule, Farbspielereien- und Rauschen, rasant schnelle Kamerafahrten und viel Gewackele. Hört sich ersteinmal schlecht macht, doch alles was Domino in dem Bezug falsch gemacht hat, macht Running Scared verdammt nochmal richtig. Gleich die erste Schießerei in den ersten Minuten macht das deutlich und zeigt, was hier noch zu erwarten ist. Großartig! Abgesehen davon ist die Handlung verdammt spannend inszeniert. Immer wieder beobachten wir den verstörten Oleg, wie er von einem seltsamen Ort zum Nächsten stolpert, z.B. einem durchgeknallten Crack-Junkie oder einem pädophilen Pärchen (hat mich sogar nen wenig geschockt die Szene) in die Hände fällt. Dann wieder beobachten wir Joey, wie er den Spuren Olegs folgt und versucht möglichst schnell seine Waffe wiederzubekommen. Und dann sind da auch noch zig andere, teilweise sehr skurrile Figuren, die Einfluss auf die Storyline habe, u.A. ein Malcom McDowell ähnlicher Zuhälter der ständig außer sich vor Wut zu sein scheint. Ist aber wohl (leider) nicht McDowell. Wunder mich übrigens, dass Running Scared ne FSK16er Freigabe bekam, hätte ne 18er verdient. Fazit: Eigentlich spitze!
Running Scared ist ganz geiler Stoff á la True Romance & Konsorten. Schnell, inklusive geschickt miteinander verwebten Geschichten, erzählt der Film einen innovativen Plot, der gespickt ist mit kuriosen Ideen und fiesen Gewaltszenen. Optisch erinnert das Ganze an Scotts Domino, es gibt Überblendungen satt, Zurück- & Vorgespule, Farbspielereien- und Rauschen, rasant schnelle Kamerafahrten und viel Gewackele. Hört sich ersteinmal schlecht macht, doch alles was Domino in dem Bezug falsch gemacht hat, macht Running Scared verdammt nochmal richtig. Gleich die erste Schießerei in den ersten Minuten macht das deutlich und zeigt, was hier noch zu erwarten ist. Großartig! Abgesehen davon ist die Handlung verdammt spannend inszeniert. Immer wieder beobachten wir den verstörten Oleg, wie er von einem seltsamen Ort zum Nächsten stolpert, z.B. einem durchgeknallten Crack-Junkie oder einem pädophilen Pärchen (hat mich sogar nen wenig geschockt die Szene) in die Hände fällt. Dann wieder beobachten wir Joey, wie er den Spuren Olegs folgt und versucht möglichst schnell seine Waffe wiederzubekommen. Und dann sind da auch noch zig andere, teilweise sehr skurrile Figuren, die Einfluss auf die Storyline habe, u.A. ein Malcom McDowell ähnlicher Zuhälter der ständig außer sich vor Wut zu sein scheint. Ist aber wohl (leider) nicht McDowell. Wunder mich übrigens, dass Running Scared ne FSK16er Freigabe bekam, hätte ne 18er verdient. Fazit: Eigentlich spitze!
... comment