Mittwoch, 18. Oktober 2006
Der Alptraum

Ich hatte einen Alptraum. Der Wecker kreischt auf. Unbehagen bekommt plötzlich meine Glieder, Frustration explodiert in meinem Kopf. Ich stehe auf, will schreien. Angezogen und mit Sachen auf dem Rücken verlass ich das Haus. Im Bus sind viele Personen, die meisten kenne ich nicht und Andere drehen sich weg. Der Fahrer bleibt gleichgültig, die Fahrt ist ungemütlich. Den Tag über erzählen Männer und Frauen, dabei auf großen Podesten stehend, von absurden Dingen, alle genauso gleichgültig, alle genauso krank. Unten sitz ich und die anderen auch. Da sind viele Freunde, doch es sind nicht meine, denn keiner ist sein Eigen. Auch das ist ansteckend. Der Virus dringt zu meinen Ohren und Augen hindurch, vergiftet Blut und Geist, will auch mein Herz krank machen. Nach vielen Stunden in den finsteren Fluren, bringen mich meine Füße zurück ins Haus. Ich trotze der Krankheit, doch das Gift pocht weiter in meinen Adern, aber heute bleibt mein Herz noch mein. Erschöpft leg ich mich aufs Bett. Dann wach ich auf.

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Samstag, 14. Oktober 2006
Filmtagebuch #59
Crank (2006 / England, USA)
Schwarzhumorige Actionkomödie mit 'nem tollen Jason Statham. Rasant geschnitten, wie auf MTV, aber nicht so schlimm wie z.B. bei Domino, wo's einfach nur noch eklig war. Macht viel Spaß, toll z.B. die Fahrt durchs Einkaufszentrum, ebenfalls genial das Ende, sehr lustig die strunzdoofe Freundin gespielt von Amy Smart. Empfehlenswert.

Snakes On A Plane (2006 / USA)
Im Vorfeld schon total überbewerteter Samuel L. Jackson Streifen. Giftschlangen werden auf nem Flugzeug ausgesetzt, um einen Kronzeugen, der gegen böse Mafiosis aussagen will, zu töten. Oder so ähnlich. Film ist trotzdem nicht schlecht, sondern unterhält in typischer B-Movie Manier. Gibt einige Lacher, ein paar nette Effekte, die Anaconda ist toll, aber mehr nicht. Vom Anschauen abzuraten wäre aber zuviel des Schlechten.

Hostel (2005 / USA)
Zum, äh, vierten Mal gesehen glaub ich, diesmal aber auf deutsch. Auf englisch sind die drei Touristen nicht ganz so dumm, macht aber nichts. Find den Horror(spaß) immer noch ganz groß, nicht mehr so toll wie beim ersten Mal - ist ja klar - aber die ganzen, besonders in letzter Zeit aufkommenden, Negativkritiken kann und will ich vielleicht auch nicht nachvollziehen. Mag Eli Roth (bis jetzt) irgendwie. Und Jay Hernandez auch - zumindest hier.

House of 9 (2005 / England, Rumänien, Deutschland, Frankreich)
Eines Abends werden an völlig unterschiedlichen Orten, scheinbar völlig unterschiedliche Menschen entführt. Darunter Pater Duffy (Dennis Hopper), ein narzistischer Rapper (Ashley Walters), eine Drogensüchtige auf Bewährung (Morven Christie), die verwöhnte Claire (Susie Amy), der Bulle Jay (Raffaello Degruttola), ein zerstrittenes Ehepaar und auch ein schwuler Modedesigner (Peter Capaldi). Die insgesamt 9 Entführten finden sich in einem verriegelten Haus wieder, aus dem es kein Entkommen zu geben scheint. Plötzlich ertönt über Lautsprecher eine Stimme: Dies alles sei ein Spiel, nur einer würde hier lebend herauskommen, es gibt keine Alternative usw. Jeder reagiert auf diese Meldung ein wenig anders und auch wenn der gläubige Pater und der dominante Cop die Situation erstmal unter Kontrolle haben, eskaliert die Paranoia schon bald. Beginnt es erstmal, nimmt es kein Ende.
Anfangs stark an Saw & Co. erinnernder Psycho-Thriller, nimmt House of 9 aber schon bald ganz andere Formen an. Hier gibt es nämlich keine Fallen und keinen Zeitdruck, es gibt nur die Menschen selbst, ihre Mißverständnisse und Vorurteile. Schlimm ist dabei, besonders am Anfang, das die Charaktere allesamt ekelhafteste Stereotypen vertreten. Die einzig halbwegs interessanten, bzw. originellen Persönlichkeiten stellen Dennis Hopper in Form des Paters da und das seltsame Ehepaar. Ganz besonders schlimm dagegen sind der verwöhnte "Paris Hilton" Verschnitt und der Rapper, die Beide an Klischeelastigkeit nicht zu überbieten sind. Aber das ist nach der ersten Hälfte alles garnicht mehr wichtig. Die Handlung überrascht nämlich am laufenden Band, die zu erwartenden Eskalationen sind seltsam geschickt über den Plot verteilt, nie stirbt der als Nächstes, von dem man es erwarten würde. Das Letztgenannte, das fiese Ende & die seltsamen aber nachvollziehbaren Verhaltensweisen, die einige der Charaktere nach längerer Isolation entwickeln, sind die hauptsächlichen Pluspunkte von House of 9. Dem B-Movie Feeling und den Stereotypen zum Trotz, kriegt man somit einen recht brauchbaren und spannenden Psychotrip serviert, der sich bis zum Ende hin NICHT als Fehltritt beweisen kann! Durchaus einen Blick wert, nicht zuletzt auch wegen Dennis Hopper.

The Ice Harvest (2005 / USA)
Mafia-Anwalt Charlie (John Cusack) ist vielleicht ein bisschen feige, aber dafür ein richtig intelligenter Kerl. Stripclubbesitzer Vic (Billy Bob Thornton) hat nicht ganz so viel Grips, dafür wartet er mit mutigen Tatendrang und einer gehörigen Portion Gewaltbereitschaft auf. Beide zusammen betrügen sie einen von Charlies Geschäftspartnern. Mit über 2 Millionen Dollar in den Taschen müssen Charlie und Vic nur noch unauffällig den Heilig Abend durchstehen, um sich dann gemächlich aus der Stadt zu verziehen ohne Verdacht zu erwecken. Für Charlie werden die letzten Stunden in Wichita-Kansas aber zu einer Tutor, voller unglücklicher Zufälle und seltsamen Begegnungen. Dazu kommt die steigende Paranoia vor Kollege Vic. Will er Charlie ausschalten und alleine abhauen?
Fand den Film sehr unterhaltsam und auch sehr lustig. Typischer Noir-Krimi Mix mit einem Überfluss an schwarzen Humor und absurden Zufällen! John Cusack sieht man sich sowieso meistens ganz gern an, Thornton macht auch unheimlich Spaß - ganz toll z.B. wenn er auf die Kiste einprügelt. Spannend ist The Ice Harvest auch stetig und mit zunehmender Laufzeit bahnt sich ne sehr schön-bedrohliche Atmosphäre auf, so von wegen "Oh mein Gott! Das muss doch alles gleich schief gehen!". Sehr fein! Das Ende ist dann auch noch perfekt. Fazit: Unauffäliges Kleinod.

Paparazzi (2004 / USA)
Bo Laramie (Cole Hauser) ist DER Hollywood Actionstar momentan. Die Kinokarten zu seinem Filmdebut "Adrenaline Force" gehen weg wie heiße Semmel. Trotz seines Erfolges bleibt Laramie mit beiden Füßen auf dem Boden und gleichzeitig ein richtig liebenswerter und normaler Familienvater. Bis eines Tages ein fanatischer Paparazzi sich vornimmt, Laramies Leben zu zerstören. Der und seine 3 Kollegen machen Bo mit falschen Schlagzeilen, Fotomontagen und anderen fiesen Tricks & Kniffen das Leben schwer. Zunächst. Dann aber übertreiben sie es. Durch ihren Paparazzi-Wahn verursachen die 4 Verrückten einen Autounfall, Bos Frau Abby (Robin Tunney) wird schwer verletzt und Sohnemann Zach (Blake Michael Bryan) landet im Koma. Polizist Burton (Dennis Farina) verspricht zwar in dem Fall zu ermitteln und die Jungs dranzukriegen, aber macht keine Fortschritte, bis Bo Laramie das Ruder selbst in die Hand nimmt und auf einen persönlichen Rachefeldzug geht.
Nicht immer ganz ernst gemeinter Selbstjustiz-Thriller der ausnahmsweise mal fast komplett auf Gewaltdarstellung verzichtet und trotzdem spannend und unterhaltsam ist. Lob ich mir. Sehr gut gefallen haben mir die witzigen Anspielungen auf Hollywood Berühmtheiten, z.B. die Sache mit den "Baldwin Brüdern" oder auch das wirklich sehr lustige Cameo von Mel Gibson. Ebenfalls sehr geil ist Dennis Farina, der hier so richtig einen auf Inspektor Columbo machen darf. Am Schönsten an Paparazzi ist aber, das man einen richtigen Hass auf diese Fotografen bekommt und sich über jeden von Laramies Schachzügen freut, - mitfiebert sozusagen. Und wenn das einen spannenden Film ausmacht, dann ist Paparazzi solide Kost was das angeht, also durchaus zu empfehlen.

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Mittwoch, 11. Oktober 2006
Ubersoldier (PC)

Vor kurzen durchgezockt. War schlechter als erwartet, aber hinterher dann doch besser als es beim ersten Anspielen den Anschein hatte. Handlung: Karl Stolz ist Soldat und eigentlich tot. Aber die Nazis haben eine Maschine erschaffen, mit der sie Tote wieder ins Reich der Lebenden zurückholen können. Dannach sind die Betroffenen willenlose Kampfmaschinen, die dem Ersten gehorchen, den sie nach ihrem Aufwachen erblicken. Im Moment als Karl Stolz aufwacht, stürmen allierte Truppen die Laboranlage und das Erste was Karl sieht ist - tja, natürlich ein guter amerikanischer Soldat. Also darf man nun auf der Seite der Allierten als "Übersoldat" sein Dasein fristen und den Nazis in den Arsch treten. Typischer Ego-Shooter also! Kleines Feature: Karl kann als "Übersoldat" für bestimmte Zeit ein Schutzschild um sich errichten, das Kugeln auffängt. Nicht schlecht, aber auch nicht wirklich toll. So wie der Rest des Spiels. Grafisch ist das Ganze ganz ordentlich, gibt aber besonders anfangs ein paar sehr häßliche Level, später einige recht hübsche. Hier und da gibt es ein paar - teilweise doch sehr nette - Skripts die das Spielgeschehen auflockern. Die Handlung im weiteren Spielverlauf ist - wie schon die Vorgeschichte - ziemlich platt und interessiert nicht weiter. Gameplay macht Laune, so für zwischendurch zumindest, nicht mehr. Der Shooter Interessierte spielts einmal durch und das wars dann auch. Wie gesagt, macht Laune, aber nicht unbedingt lange, gibt auch keinen Multiplayer und bis auf 3 verschiedene Schwierigkeitsstufen auch sonst keine Abwechslung. Der Endgegner ist cool. Und bevor ichs vergesse das Schönste am Spiel: Nette Physikengine. Fliegt viel rum, Körper fallen recht ansehnlich auf die Fresse und fast alle Gegenstände lassen sich bewegen, zerschießen und sonst irgendwie wegpusten. Nicht schlecht.

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