Montag, 9. Januar 2006
Filmtagebuch #30
Scorpion King (2002)
Sandalenfilm aus Hollywood ohne viel Hirn, stattdessen mit einen Plot basierend auf dem Auftritt von The Rock in The Mummy Returns, einer halbnackten Kelly Hu und halt Dwayne The Rock Johnson als titelgebende Hauptfigur. Action geht in Ordnung, Handlung hätte noch viel dümmer sein können und die Hauptfiguren fand ich weitaus weniger nervig als den The Mummy Clan. Steven Brand als Bösewicht Memnon ist ausserdem recht cool. Anschaubar, aber spätestens nach dem 2. Mal abgenutzt.

Charlie and the Chocolate Factory (2005)
Tim Burton leistet immer ganze Arbeit. Das Remake vom '71 erschienen Willy Wonka Film ist verdammt schräg, kitschig, bunt und eigentlich so garnichts für mich. Aber irgendwie doch. Johnny Depp als egozentrischer und einsamer Fabrikbesitzer ist klasse, die Songs der Oompa-Loompas mega bescheuert, aber halt auch gerade deswegen irgendwo mega lustig. Klasse auch, die aus überzogenen Stereotypen bestehende Gruppe der Kinder. Christopher Lee darf auch nicht unerwähnt bleiben. Wer was lachen will, ist hier jedenfalls nicht unbedingt falsch.

Lord of the Flies (1990)
Harry Hooks Verfilmung von William Goldings bekannter Erzählung kann leider kaum ernst genommen werden. Die Geschichte um einen ganzen Haufen gestrandeter Kinder, die langsam aber sicher aufeinander losgehen, kränkelt an einer eher flachen Charakterdarstellung und die unnötige, aber für die 90er Jahre typische, moderner-reißerische Inszenierung des eigentlich ernsten Stoffs. Was bleibt, ist ein netter B-Movie der unabhängig vom Buch eigentlich garnicht so schlecht ist.

Woh Ping Faan Dim (1995)
Vielleicht besser bekannt als Peace Hotel. Chow Yun-Fats Abschied aus Honk Kong, dannach setzte er mit dem Film The Replacement Killers Fuß in Hollywood. Hier darf er die tragische Figur eines Hotelbesitzers spielen, der nach dem Mord an seiner Frau, Belegschaft und Besucher seines Hotels aus Affekt massakriert. Kurz darauf wird ihm seine schreckliche Tat bewusst und er schwört sich, dass niemals wieder eine solche Gewalttat in seinem Hotel verübt werden darf. Von da an gilt sein Hotel als Zufluchtsort für alle möglichen Gestalten. Als eines Tages aber Shau Siu Man (Cecilia Yip) auftaucht und behauptet die eigentlich tote Frau des Hotelbesitzers zu sein, ist es mit dem Frieden im Haus vorbei.
Der Film begeistert dank eines tollen Chow Yun-Fat und einer anfangs nervenden, aber später langsam ans Herz wachsenden Cecilia Yip. Die Italo-Western Atmosphäre verbunden mit der netten erdigen Optik sind ein zusätzlicher Pluspunkt. Das tragische Ende die Krönung. Durchaus empfehlenswert. Es gibt eine US-DVD von Image Entertainment soweit ich weiss.




The Bunker (2001)
Erinnert mich an den kürzlich gesehenen Deathwatch (der kam aber nen Jahr später raus). Die Handlung spielt sich aber diesmal in einem Bunker des 2. Weltkriegs ab. Ein Trupp deutscher Soldaten flüchtet sich vor den anrückenden Allierten in einen nur noch von einem alten Mann und einem Jugendlichen besetzten Bunker. Schon nach kurzer Zeit entdecken die Neuankömmlinge ein seltsames Tunnelsystem unter dem Bunker und der Terror nimmt seinen Lauf. Größtenteils höhepunktlos, atmosphärisch aber schön düster und mitreißend (mein absoluter Höhepunkt: Die Stacheldrahtszene). Der Plot wirkt teilweise leider etwas zusammenhanglos, so dass man sich am Ende nicht unbedingt sicher sein kann, was man da gerade gesehen hat. Im Prinzip aber ein guter Psychothriller, einen Tick besser als Deathwatch.

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Sonntag, 8. Januar 2006
Filmtagebuch #29 - Der Scheiss vom letzten Jahr
Soviel Einträge nachzuliefern, so wenig Zeit. Deswegen alle noch im letzten Jahr gesehenen Filme (in chronologischer Reihenfolge) im Schnelldurchlauf und somit alle Altlasten beseitigen.

Uzumaki
Skurriler Nipponhorror mit Eriko Hatsune. Basierend auf einen Manga, entwickelt sich der Plot um die seltsamen Kräfte von Spiralformen bizarr und unberechenbar. Die seltsamen Charaktere und Dialoge sowie viele optische Spielereien und kleine aber geniale Schocker tragen ihr Übriges zum Schauvergnügen bei.

Nobody Knows
Hirokazu Koreeda lässt in diesem Film eine Mutter ihre 4 Kinder verlassen, die von nun an auf sich alleingestellt sind. Großartig, wenn man viel Zeit hat. Wunderbar tragisches Ende. Muss mehr von Koreeda sehen.

Aragami
Ryuhei Kitamuras Beitrag zum Duel Projekt. Ein verwundeter Samurai rettet sich in einen verlassenen Tempel und muss sich dort einen Tengu (ein Dämon) in Menschengestalt stellen. Optisch grandios, nette Dialoge mit Witz & Charme und ein Ende á la Kitamura. Einwandfreier Stoff!

The Fearless Vampire Killers
Besser bekannt als Polanskis Tanz der Vampire. Klassiker, über den man immer wieder lachen kann. Jack MacGowran als Professor Abronsius von der Königsberger Universität bleibt unvergessen. Krolock ebenfalls!

Three: Extremes
Eine Sammlung von 3 asiatischen Horror-Kurzfilmen. Chan-Wook Parks Episode namens Cut ist recht gut und überrascht am Ende. Fruit Chans Dumplings wird bereichert von einer kannibalischen Bai Ling. Ohne zuviel zu verraten: Schön grotesk und eklig, versehen mit erotischen Untertönen. Takashi Miikes Episode ist schön seltsam, optisch aber mindestens genauso toll wie die anderen beiden Kurzfilme.

A Better Tomorrow
John Woos Klassiker geht immer noch voll in Ordnung.

Fantastic Four
Humorvolle Verfilmung der Comics rund um das Heldenquartett. Da es schwer ist, bei der momentanen Welle an Superheldenfilmen was Herausragendes zu präsentieren, hätte man es wohl kaum besser machen können. Kann man sehen.

Der Name der Rose
Verfilmung von Umberto Ecos Roman. Klassiker für sich! Sean Connery ist einsame Spitze, aber Christian Slater kann ich nicht leiden. Dafür ist Peter Berling kurz dabei.

Naked Weapon
Seltsamer HK-Actioner mit Mädchen die zu Profikillern ausgebildet werden. Hat seine (B-Movie) Momente, übertreibts aber am Ende und driftet ins Miserable ab. Kommt rüber wie Charlies Angel, nur schräger und (sogar) ein ganz bisschen weniger nervig.

Impostor
Brachial unterbewerteter Sci-Fi Streifen mit sehr intelligenter und spannender Handlung. Gary Sinise spielt die Hauptrolle und macht das ziemlich gut. Die eigentliche Geschichte stammt aus der Feder von Philip K. Dick, der z.B. auch die Kurzgeschichte von Minority Report geschrieben hat. Deswegen gibts auch hier wieder viel Paranoia und Geschwindigkeit. Und ein verdammt geiles Ende. Anschauen!

O Brother, Where Art Thou?
Eine etwas andere Version von Homers Odyssey. 3 flüchtige Gefangene (darunter George Clooney) müssen in den Südstaaten der 30er ein Abenteuer nach dem nächsten bestehen. Dazu gibts viel Musik und ein paar nette (manchmal sogar recht deftige) Gags. Macht Spaß.

Cube Zero
Ist um einiges besser als die meisten behaupten. Hab aber den 2. Teil nie gesehen.

Schindlers Liste
Ist halt gut.

The Grudge
Ami Remake von Ju-On. Sarah Michelle Gellar nervt mich, sonst wars aber garnicht so schlecht. Eins, zwei Schocker sind schon recht gut, der Rest ist mittelmäßig.

Bangkog Dangerous
Tragisch-romantische Geschichte um einen taubstummen Killer in Bangkok. Hat seine Momente, darunter das doch recht grandiose Ende, bleibt aber dafür zwischendurch immer wieder auf der Strecke. Trotzdem noch nett.

Breaking News
Einer von Johnny Tos neueren Streichen. Leider kein 2. Fulltime Killer sondern ein Misch-Masch aus Medienkritik und Polizeifilm. Tolle Schießerei zum Auftakt, dann flauts ab. Mir persönlich zu chaotisch & unspektakulär.

Alien Hunter
Nicht besonders originelle Geschichte über ein seltsames Objekt im Eis, dass ein Forscherteam im Südpol ausbuddelt. Handlungstechnisch ne Mischung aus The Thing und Contact. Eigentlich recht solide. Für Genrefans empfehlenswert.

Deathwatch
Horrorfilm der als Kulisse den Schützengraben eines 1. Weltkrieges hernimmt. Ein kleiner Trupp verläuft sich hinter den Linien und verfällt langsam den Wahnsinn. Oder doch nicht? Von der Idee her ganz gut, von der Umsetzung her mittelmäßig.

Cabin Fever
Ulkiger Horrorfilm. Hier will man, dass die gejagten Teens sterben, weils durch und durch Trottel sind. Cooles Ende.

A Boy And His Dog
Ein wahrer Trashklassiger aus den 70ern. Don Johnson als Einzelgänger in einer post-apokalyptischen Zukunft. Sein einziger Begleiter: Sein Hund der mit ihm in telepathischen Kontakt treten kann. Total schräg, aber durchgängig unterhaltsam und mit einem grandiosen Ende versehen.

Flight Of The Phoenix
Die Überlebenden eines Flugzeugabsturzes in der Sahara versuchen das abgestürzte Flugzeug wieder flott zu machen. Als Remake nicht so toll. Als eigenständiger Film aber ziemlich gut. War auch schön mal wieder Dennis Quaid zu sehen.

A War Named Desire
Heroic Bloodshed ohne Wenn & Aber. Hab aber schon Besseres in der Richtung gesehen.

Jacob's Ladder
Wahrscheinlich der beste Film von Adrian Lyne. Psychohorror in dem Realität und Fantasie nahtlos miteinander verschwimmen und den Zuschauer von einen Alptraum in den nächsten schubst. Hat mir gut gefallen.

House Of The Dead
Ganz mies. Uwe Boll ist wirklich ein ziemlich beschissener Regiesseur (der im Eigenlob geradezu ertrinkt). Cool ist aber: Jürgen Prochnow und die Einblendungen von Videospielsequenzen.

The Boys Next Door
Toller Film von Penelope Spheeris und mit Charlie Sheen. 2 ausgestossene Teenager zwischen Schulende und Jobanfang starten einen höllischen Road Trip nach L.A. Es gibt Tote, temporeiche 80er Jahre Musik und das Ganze ist realistischer als so mancher es vielleicht wahr haben will.

Supernova
Walter Hills (ja, der Warriors Regiesseur) Versuch einen düsteren Sci-Fi Streifen zu machen. In Ansätzen ganz gut, teilweise aber auch wieder nicht. Scheinbar hat aber das Produktionsstudio MGM auch so richtig Mist gebaut, so dass Hills eigentliche Idee sich stark von dem Endergebniss unterscheidet. Deswegen nur mittelmäßig.

Dobermann
Französischer Actionstreifen der sich nicht ganz ernst nimmt. Ziemlich brutal, ziemlich sadistisch, ziemlich bösartig, aber auch ziemlich lustig. Wenn ich so drüber nachdenke: Ziemlich gut.

Hostage
Stark unterschätzter Film! Toller Bruce Willis, originelle Story mit vielen Wendungen und unerwartet spannend. Ansehen!

Santas Slay
Goldberg als Schauspieler?! Schräg, aber wenn schon nen Weihnachtsfilm dann diesen hier.

Six-String Samurai
Elvis ist tot, Las Vegas braucht einen neuen König. Deswegen macht sich ein namenloser, Gitarren spielender Samurai auf den Weg durch die post-apokalyptische Wüste Nevadas, vorbei an Wegelagerern und der roten Armee. Gleichzeitig macht sich der Tod ebenfalls auf, der neue König von Las Vegas zu werden. Ein Duell ist unausweichlich. Schon fast poetischer B-Movie mit viel Klasse & Stil.

King Of The Ants
Überraschend gut, aber brutal und auch ein wenig sinnlos, deswegen wohl nicht jedermanns Sache.

House Of 1000 Corpses
Rob Zombies Debut als Regiesseur ist großartig. Könnt ich mir immer wieder anschauen. Für Horrorfans ein Muss!

The Devil Rejects
Nachfolger von Rob Zombies Erstsreich. Kein Horrorfilm mehr, sondern eher eine feucht-fröhliche Charakterstudie der Psychopathenfamilie aus Teil 1. Ebenfalls ziemlich gut.

Endlich fertig.

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Dienstag, 3. Januar 2006
My Neighbor Totoro (1988)
Miyazaki ist halt doch irgendwo ein Meister seines Faches, da kann man noch so lang rumdiskutieren. Als 1988 Ghibli das grossartige Drama über 2 ausgebombte Kinder aus der Feder von Isao Takahata in die Kinos brachte (gemeint ist natürlich Hotaru no Haka), stellte gleichzeitig Hayao Miyazaki dieses kleine Meisterwerk hier fertig. Kein Zufall anscheinend, denn der Produktionsfirma war Takahatas Film wohl ein wenig zu deprimierend, so dass man entschloss einen weitaus fröhlicheren Film zeitgleich in die Kinos zu bringen.
Tonari no Totoro aka My Neighbor Totoro ist dann tatsächlich auch eines der sorglosesten Werke dieser Welt überhaupt. Die beiden Kinder Mei und Satsuki ziehen mit ihren Vater aufs Land, um dort näher bei ihrer Mutter sein zu können, die ans Krankenbett gefesselt ist. Plötzlich entdecken Mei und Satsuki eine kleine Zauberwelt um ihr Haus herum, treffen auf Fantasiegestalten die aus Satsukis Kinderbuch zu stammen scheinen und müssen ihre erste kleine Krise bestehen. Was dem Plot an handfesten Inhalt fehlt, macht Tonari no Totoro mit seiner Liebenswürdigkeit wieder wett. Selbst ein erwachsener Mensch würde sich der zauberhaften Magie Miyazakis hier nicht entziehen können. Ein Film ohne Bösewichter & Drama. Ein Film der tatsächlich ein wenig glücklich macht. Animationen sind natürlich top, der Soundtrack - wie bei (fast?) allen Miyazaki Filmen - natürlich von Joe Hisaishi und somit ebenfalls recht gut.
Mein Exemplar des Films kommt aus der chinesischen Ghibli Box (war kein Verkaufsschlager, sollte es teilweise zu recht günstigen Preisen noch geben). Es gibt natürlich noch eine US-DVD und eine dt. DVD von UFA Anime ist ebenfalls angekündigt.






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The Thing From Another World (1951)

Bei diesem Titel handelt es sich sozusagen um die Urfassung von Carpenters 1982 erschienen Genreklassiker The Thing. Davon abgesehen basieren beide Filme aber wohl auf der Kurzgeschichte "Who Goes There?" von Don A. Stuart aka John W. Campbell Jr.
Auch hier buddelt ein Forscherteam ein unbekanntes Flugobjekt aus und befreit damit ein lange schlafendes Ungeheuer. Unterschiede zu Carpenters Fassung: Das Team besteht nicht aus Assozialen, das Ding brütet nicht in anderen Menschen und es gibt so gut wie keine Actionszenen. Dafür kommt The Thing From Another World aber auch weitaus weniger lächerlich rüber als die meisten seiner gleichaltrigen Kollegen. Auf unnötig billige Spezialeffekte wurde verzichtet, die Dialoge sind immer noch recht gut und die wenigen Auftritte vom Ding sind grossartig in Szene gesetzt. Von der Atmosphäre her ist dieser Titel sowieso eine ganz grosse Nummer für damals. Übrigens find ich Margaret Sheridan aka Nikki ganz hübsch. Und nicht vergessen: Watch the skies, everywhere! Keep looking. Keep watching the skies!

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